Auf Mallorca begann die Impfkampagne nach Risiko- und Berufsgruppen, als nächstes bekommen beispielsweise Polizisten ein Vakzin verabreicht.

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Rund 22.000 Menschen auf den Balearen haben laut spanischem Gesundheitsministerium inzwischen zwei Impfungen zum Schutz vor dem Coronavirus erhalten, damit gilt ihre Immunisierung als abgeschlossen. 61.000 Dosen wurden bisher verabreicht. Seit knapp zwei Monaten läuft die Impfkampagne auf den Inseln nun schon.

Wer wurde zuerst geimpft?

Der spanische Gesundheitsrat erarbeitet im September 2020 eine Impfstrategie für das Land. Die Fragen, ob Gruppen einem besonders hohen Ansteckungs- beziehungsweise Weitergaberisiko von Covid-19 ausgesetzt sind, beziehungsweise an schweren Krankheiten leiden sowie die sozioökonomische Bedeutung der jeweiligen Berufsgruppen waren entscheidend für den Ablauf.

Zuerst wurden deshalb Bewohner und Mitarbeiter von Altersheimen geimpft, da dort die Erkrankungszahlen besonders hoch waren. Dann kam medizinisches Personal an die Reihe, das Corona-Patienten behandelt. Der Rest der Bevölkerung kommt je nach Alter, Krankheit und Berufsgruppen dran.

Wann bin ich an der Reihe?

Das hängt von der jeweiligen Risikogruppe ab. Der Impfprozess der ersten beiden Etappen, in welchen neben den Hauptrisikogruppen Bewohner von Altenheimen und medizinisches Personal auch Pflegebedürfige sowie Senioren immunisiert werden sollen, ist noch nicht abgeschlossen.

Ab dem 8. März werden Menschen, die älter als 80 Jahre sind, beginnend mit den über 100-Jährigen, sowie Erzieher und Polizisten geimpft. In de vergangenen Wochen waren Berufsgruppen wie Psychologen, Augenärzte und Physiotherapeuten dran. Im Juni sollen laut der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein.

Gibt es eine Impfpflicht?

Nein, eine Verpflichtung zur Impfung gegen Covid-19 gibt es in Spanien nicht.

Werde ich hier geimpft, wenn ich auf Mallorca lebe, aber keine Residencia habe?

Das ist möglich, bestätigen Mitarbeiter der neue Infohotline des balearischen Gesundheitsministeriums (Tel. 971-211999) sowie ein betroffenes Ehepaar dem Mallorca Magazin. Das Vorgehen ist Folgendes: Mit der Meldebestätigung des Rathauses (Empadronamiento) sowie einem Schreiben der Ausländerbehörde, das die NIE-Nummer bescheinigt, geht man zum für den Wohnort zuständigen Gesundheitszentrum. Die Person wird dann temporär in die Seguridad Social aufgenommen und bekommt je nach Risikogruppe zwei Impftermine. Ist die Immunisierung abgeschlossen, verfällt die Möglichkeit Gesundheitsleistungen über die spanische Sozialversicherung in Anspruche nehmen zu können wieder.

Welche Impfstoffe werden verabreicht?

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Bisher werden auf den Balearen und in Spanien drei verschiedene Impfungen gespritzt: Die Vakzine Comirnaty von Pfizer und Biontech, von Moderna und Lonza sowie die von Astrazeneca/Oxford. Alle drei werden in zwei Dosen geimpft.

Kann ich mir aussuchen, welchen Impfstoff ich bekomme?

Nein, darüber entscheidet der Impfplan des spanischen Gesundheitsministeriums. Die Impfung von Astrazeneca wird beispielsweise nicht an Personen vergeben, die älter als 55 Jahre sind. Lokalpolizisten und Erzieher auf Mallorca bekommen das Vakzin von Pfizer. Es ist zudem mit bisher 57.000 verabreichten Dosen der am häufigsten verwendete Impfstoff auf den Balearen.

Wie erhalte ich einen Impftermin?

Mitarbeiter der balearischen Gesundheitsbehörde Ib-Salut rufen die Personen, die je nach Risikogruppe an der Reihe für eine der Impfungen sind, an und vereinbaren einen Termin. Wenn die breite Bevölkerung immunisiert wird, soll es möglich werden, online einen Termin zu vereinbaren.

Wo kann man sich impfen lassen?

Im ehemaligen Krankenhaus Son Dureta in Palma wurde ein Impfzentrum eingerichtet. Dort können bis zu 3500 Personen täglich das Vakzin verabreicht bekommen. Ähnliche Zentren gibt es im Sportzentrum Germans Escales in Palma sowie im Sportzentrum Mauteu Canyelles in Inca und auf der Pferderennbahn in Manacor.

Geimpft wird aber auch in den jeweiligen Gesundheitszentren oder in den eigenen vier Wänden, wenn ein Mensch beispielsweise pflegebedürftig ist.

Können auch Privatärzte impfen?

Bisher ist das nicht vorgesehen, bestätigte Ulrich Esser, Geschäftsführer des Deutschen Facharztzentrums in Peguera. „Die Impfstoffe stehen nicht frei zur Verfügung”, erklärt Esser. Er geht davon aus, dass die Vakzine ausschließlich über das staatliche Gesundheitssystem verabreicht werden, solange die Immunisierung der verschiedenen Risikogruppen noch nicht abgeschlossen ist.

Wo bekomme ich weitere Informationen?

Das balearische Gesundheitsministerium hat vergangene Woche eine neue Webseite online gestellt, auf der viele Fragen rund um die Impfung zum Schutz vor Covid-19 beantwortet werden: www.ibsalut.es/vacu na-covid-19 . Sie steht in spanischer und katalanischer Sprache zur Verfügung. Außerdem wurde die bereits erwähnte Infohotline für Bürgerfragen freigeschaltet: 971-211999.