Es macht Spaß, vom Pool des Negresco in die Ferne zu blicken. | Ingo Thor

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Es ist dieser Blick, der dazu beiträgt, dass die „Calamares a la Andaluza” (11 Euro) irgendwie noch besser munden. Setzt man sich im Schatten auf eines der weißen Sofas in der kleinen Skybar des Vier-Sterne-Hotels Almudaina in Palma, befinden sich Altstadt und Kathedrale so unverschämt direkt vor den Augen, als handele es sich um ein Gemälde.

Dass es hier eher vornehm als plebejisch zugeht, merkt man bereits im futuristischen Aufzug, der einen hochkatapultiert. Und dann auf der Terrasse ohne Pool umflort den geneigten Besucher eine Mixtur aus 90er-Rap und Chill-Out, die durchaus weltstädtisch daherkommt. Geöffnet hat die Bar jeden Tag von 12 bis 24 Uhr, es empfiehlt sich eine Anmeldung unter der Nummer 971-727340, will man einen unverstellten Blick.

Das gediegen-vornehme Rooftop-Gefühl wie im achten Stock an der Prachtstraße Jaume III. gibt es oben auf dem Viersterne-Hotel Negresco im Urlauberdorado an der Playa de Palma nicht unbedingt. Hier fühlt man sich in kurzer Hose nicht deplaziert, wenn man sich an die Bar stellt, um in den Pool zu gucken, die gesamte Playa de Palma zu überblicken und die touristische Umgebung auf sich wirken zu lassen. Das Bier im kleinen Krug kostet 4 Euro, den Blick über den Strand, die anderen Hochhäuser bis hin zum Flughafen gibt’s dazu. In der Woche ist die Bar bis 19 Uhr offen, am Wochenende kann man länger bleiben. Schatten ist hier allerdings kaum vorhanden.

Das Altstadtgefühl ist eine Sache, das Playa-Ambiente eine ganz andere. Hier wie dort gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich über den Dächern zu entspannen: Im Zentrum der Stadt wäre da zunächst einmal das altbekannte Hotel Saratoga am Paseo Mallorca. Zwischen 11 und 24 Uhr kann man auch hier den Kathedralenblick genießen. Die Preise sind wie im Almudaina-Hotel vernünftig: Das vegetarische Sandwich wird einem für 7,50 Euro kredenzt, Shrimp-Scampis für 10,50 Euro.

In der Gegend vom Almudaina und vom Saratoga befindet sich auch das Nakar-Hotel: Hier wird ebenfalls eine Rooftop-Bar geboten, hinzu kommt ein Pool. Geöffnet wird der Bereich allerdings erst um 19.30 Uhr, bis 1 Uhr nachts kann man dinieren. Der Clou dieser Location sind DJ-Sessions, die donnerstags, freitags und samstags dort stattfinden. Zehn Gehminuten entfernt befindet sich in Santa Catalina in einem Altbau aus dem Jahr 1904 die Dachterrasse des Hostals Cuba.

PALMA. HOTELES. ESPECIAL TERRAZAS AL AIRE. TERRAZA DEL HOTEL HOSTAL CUBA.

Einen halbstündigen Marsch muss man wagen, um am anderen Ende der Altstadt drei weitere nennenswerte Rooftop-Bars zu finden: Im Designhotel El Llorenç Parc de la Mar im Wow-Viertel Calatrava kann man ab 11.30 Uhr aufs Dach steigen. Zugesperrt wird um 22.30 Uhr. Die Preise sind saftig: Der Cäsar-Salat schlägt hier mit 16 Euro zu Buche, das Chateaubriand von der Menorca-Kuh gibt’s für 90 Euro. Eine weitere Rooftop-Bar findet sich im Hotel Sant Francesc an der gleichnamigen Plaza. Man kann von 11 bis 23 Uhr auf das Kloster blicken, in der Ferne strahlt die Kathedrale, dann schmeckt der Sant-Francesc-Wild-Cocktail (12 Euro) erst richtig gut. Ebenfalls nicht zu verachten ist in der Gegend die Almaq-Rooftop-Bar auf dem Fünf-Sterne-Hotel Es Princep (12.30 bis 22.30 Uhr).

PALMA. HOTELES. ESPECIAL TERRAZAS AL AIRE. TERRAZA DEL HOTEL LLAUT PALACE.

Jenseits der innenstädtischen Boutique-Gediegenheit finden sich auch an der Playa weitere Dach-Gelegenheiten, und das nicht nur auf legerem Urlauberniveau: Da wäre zunächst das Las-Arenas-Hotel in Can Pastilla zu nennen, wo die Pizza Margarita 8,50 Euro kostet. Wie auf dem Hotel Negresco schweift von hier der Blick über die gesamte Playa de Palma. Erheblich vornehmer geht es auf dem Dach des Fünf-Sterne-Hotels Llaut Palace zu, wo livrierte Kellner in der Katagi-Blau-Bar die eher fein angezogenen Gäste bedienen, auf deren Niveau die Preise rangieren: Hauptgerichte gibt es ab 20 Euro.