Einer der zwölf festgenommenen Marokkaner wird aufs Präsidium der Nationalpolizei gebracht. | Guillermo Esteban

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Geplante oder improvisierte Flucht auf Mallorca? Nationalpolizei und die Guardia Civil untersuchen noch den Vorfall, bei dem 21 marokkanische Passagiere eine Notlandung in Palma nutzten, um aus dem Flugzeug zu fliehen. Zwölf von ihnen wurden inzwischen gefasst.

Grund für die ungeplante Landung war ein vermeintlicher medizinischer Notfall. Ein Arzt an Bord des Airbus A320 der Air Arabia Maroc, die auf dem Weg von Casablanca nach Istanbul war, hatte einem Passagier ein diabetisches Koma diagnostiziert.

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Dass alles nur ein abgekartetes Spiel gewesen sein könnte, dafür lieferte nun die Tageszeitung „Utlima Hora“ einen Hinweis. Die MM-Schwesterzeitung konnte in Erfahrung bringen, dass bereits am 17. Juli dieses Jahres auf einer marokkanischen Facebook-Seite erklärt wurde, wie man mit einem Flug zwischen Casablanca und Istanbul auf spanisches Hoheitsgebiet kommen kann.

In der Veröffentlichung, die in einem marokkanischen Dialekt verfasst ist, wird beschrieben, dass sich „mitten im Flug jemand unwohl fühlt, das Wer und Wie ist alles abgesprochen. Die Fluggesellschaft wird sagen, dass sie in Kürze in der Türkei ankommen werden, und in diesem Moment muss um Hilfe gebeten werden. Sie werden helfen müssen, und die Fluggesellschaft wird schließlich nachgeben, um kein schlechtes Bild abzugeben, selbst wenn dies zusätzliche Kosten bedeutet. Einmal dort wird ihm geholfen werden, und das wird Eure Gelegenheit sein.“

Diese Beschreibung ist identisch mit dem, der sich am Freitag in Palma ereignete. Sollte sich bestätigen, dass diese Facebook-Seite kein Fake ist, wäre dies ein Indiz, dass die Flucht über die Rollbahn im Voraus geplant war.