Gemma Rialp ist Leiterin der Abteilung für Intensivmedizin der Klinik Son Llàtzer in Palma. | Teresa Ayuga

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Mediziner sehen den Höhenpunkt der aktuellen (und sechsten) Corona-Welle auf Mallorca möglicherweise bald erreicht. Es seien aber noch etwa drei Wochen notwendig, um die Auswirkung der derzeitigen Infektionsphase auf die Kliniken und das Gesundheitswesen bewerten zu können, sagte die Leiterin der Abteilung für Intensivmedizin der Klinik Son Llàtzer in Palma, Dr. Gemma Rialp, der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Sonntag.

Derzeit liegen nach ihren Worten knapp 90 Patienten auf den Intensivstationen der Balearen. Das seien wieder so viele wie nach der Ansteckungswelle im Sommer, aber deutlich weniger als jene 140 Intensivpatienten vom vergangenen Winter. Damals mussten in den Krankenhäusern zusätzliche Räume und Boxen installiert werden, um die gleichzeitige Aufnahme von bis zu 140 Patienten auf der Intensivstation zu bewältigen. Eine solche Situation sei jedoch nicht absehbar.

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Die Medizinerin versichert: "Alle Patienten, egal wie überlastet das Gesundheitssystem auch sein mag, werden in jedem Krankenhaus auf den Inseln einen Platz haben. Niemand wird auf medizinische Versorgung verzichten müssen, das ist ganz klar, denn das ist unsere Aufgabe".

Die Omicron-Variante, die als mildere Variante beschrieben wird, führt nach den Worten der Ärztin ebenfalls zu Krankenhausaufenthalten. Doch diese Patienten müssten in weitaus weniger Fällen in der Intensivstation betreut werden.

Etwa 80 Prozent der Patienten, die derzeit wegen Covid in die Intensivstation der Klinik Son Llàtzer eingeliefert werden, seien nicht geimpft gewesen. Und von denjenigen, die geimpft sind, habe die große Mehrheit erhebliche immunologische Pathologien, so dass der Impfstoff diese Menschen nicht ausreichend schützen konnte.