Selbst ein Großaufgebot der Guardia Civil kann das nächtliche Chaos auf den Straßen von Magaluf nicht immer verhindern. | Michel's

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Ähnlich wie ein paar Kilometer weiter an der Playa de Palma, ist man auch in Magaluf bemüht, das über viele Jahrzehnte hinweg aufgebaute Schmuddelimage wieder loszuwerden. Hotelkonzerne und gastronomische Betriebe investieren in die Aufwertung des Angebots, die Gemeinde Calvià lässt nichts unversucht, um die über die Stränge schlagenden, überwiegend britischen Urlauber in die Schranken zu weisen. Dass es jedoch nicht so schnell vorangeht, wie allseits erhofft, zeigt sich auch in diesem Sommer.
Kaum ein Tag vergeht, an dem die Inselmedien nicht über einen neuen Gewaltexzess an der Partymeile berichten.

Zuletzt betitelte die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” einen Artikel mit den Worten „Magaluf, das Schlachtfeld”. Als Bebilderung dienten blutige Ausschnitte von Handyvideos, die stets im Internet auftauchen, wenn es in Magaluf mal wieder so richtig gekracht hat, und die die Prügelszenen in verstörender Direktheit abbilden.

Der jüngste Fall: Vier junge Männer, denen zuvor der Zutritt zu einer Diskothek verweigert worden war, lauerten später dem Türsteher auf, der sie nicht hineingelassen hatte, und attackierten ihn mit Schlagring, Pfefferspray und einem Messer. Der Mann musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Zuvor hatten mehrere Videos die Runde gemacht, auf denen brutale Prügeleien zu sehen sind. Zwei junge Männer etwa schlugen einen Taxifahrer zusammen und ließen auch nicht von ihm ab, als er bereits am Boden lag. Ein anderer Mann endete mit blutenden Wunden auf dem Bürgersteig: Allerdings war er es gewesen, der zunächst mehrere Personen mit einer Eisenstange angegriffen hatte.

Anwohner und Geschäftsinhaber sehen das Treiben mit Sorge. Und flüchten sich in Sarkasmus. „Wir hatten es schon vermisst, dass alle Welt über Magaluf redet”, zitiert „Ultima Hora” einen Anwohner.