Stefan M., Chef der Bande, bekam drei Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. (Archivfoto) | M. À. Cañellas

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Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die jahrelang auch auf Mallorca aktive rockerähnliche Gruppierung "United Tribuns" verboten. Mitglieder der Gruppe hätten schwerste Straftaten begangen, unter anderem Sexualstraftaten, Menschenhandel und versuchte Tötungsdelikte, sagte die Politikerin.

Am Mittwochmorgen seien in Zusammenhang mit dem Verbot Dutzende Objekte in neun Bundesländern durchsucht worden. Das Vereinsverbot erfolge in Abstimmung mit den Innenministerien von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums hatte sich die 2004 von einem ehemaligen bosnischen Boxer im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen gegründete Gruppe gewalttätige Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Rockergruppierungen wie den "Hells Angels" geliefert.

Auf der Insel waren am 28. Juni Urteile gegen fünf Mitglieder der "United Tribuns" ergangen. Die Angeklagten erhielten Haftstrafen von insgesamt 15 Jahren und müssen Geldbußen von 172.500 Euro zahlen. Der Hauptangeklagte akzeptierte fünf Jahre Gefängnis und 70.000 Euro Bußgeld.

Es wurde als erwiesen angesehen, dass die Kriminellen auf Mallorca organisierten Drogenhandel betrieb. Stefan M., Chef der Bande, bekam drei Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Er war im Januar 2020 verhaftet worden.

Die Motorradgang hatte vor allem mit chemischen Drogen und Marihuana gedealt. Die "United Tribuns" hatten vor zwei Jahren zunächst auf Mallorca Fuß gefasst und sich danach in andere Regionen Spaniens ausgebreitet.