"Bis hierhin stand das Wasser" – Thomas Fichtenbaum zeigt die Schäden an seinem Haus. | F. Marí

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"Noch nie kam das Wasser des Sturzbachs hier so hereingeschossen", erzählt Thomas Fichtenbaum gegenüber der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora". Der Österreicher, der gemeinsam mit seiner Frau bei Manacor auf Mallorca lebt, war einer der Hausbewohner, die am frühen Freitagmorgen von den Einsatzkräften aus ihren überfluteten Häusern gerettet werden mussten, nachdem starke Regenfälle die Sturzbäche zum Anschwellen gebracht hatten.

Die Folge: Die Küche und ein Teil des Erdgeschosses des Hauses der Fichtenbaums sind verwüstet, die Fluten haben kiloweise Matsch und Schlamm hereingespült. Mitten in der Nacht waren sie bereits gewarnt worden – wegen akuter Überflutungsgefahr.

So sah es am Freitag im Garten der Fichtenbaums aus.
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Besonders dramatisch: Fichtenbaums Frau sitzt im Rollstuhl, kann wegen eines kranken Knies nicht mehr laufen. Mit einem speziellen Stuhl für Gehbehinderte wurde sie von der Feuerwehr in tiefer Dunkelheit in die örtliche Turnhalle gebracht, wo die Behörden eine provisorische Bleibe für die betroffenen Familien eingerichtet hatten. Um acht Uhr morgens dann konnten die Fichtenbaums wieder in ihr Heim zurückkehren, wo es jetzt erst einmal darum geht, die entstandenen Schäden zu sichten und zu dokumentieren.

Zum Glück haben die Fichtenbaums Freunde. Diese erwarteten sie am Freitagmittag, um gemeinsam anzupacken und das Haus vom Schlamm zu befreien.

Schwere Unwetter hatten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vor allem im Inselosten gewütet. In Sant Llorenç, dem von der "Todesflut" 2018 besonders getroffenen Dorf, heulten die Warnsirenen, in Manacor quoll der Sturzbach über die Ufer, zahlreiche Straßen mussten wegen Überschwemmungen gesperrt werden.