Der "Camí Reial" zwiachen Biniamar und Selva verläuft an vielen Toren entlang, die aber eigentlich offenstehen. | J. Roig

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Die fließenden Grenzen zwischen privatem und öffentlichen Land an Wanderwegen auf Mallorca verursachen immer wieder problematische Situationen. Nach einem Bericht der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" vom Montag kam es am 1. Oktober zu einem für ein Ehepaar unangenehmen Vorfall auf dem "Camí de Biniatzent" in der Nähe des Dorfes Mancor de la Vall.

Gegenüber der Guardia Civil gaben die beiden an, nach dem Dorf Biniamar durch ein offenes Gatter spaziert zu sein, ohne sich viel dabei zu denken. Daraufhin seien sie von einer Frau angeschrien worden. Sie habe die Wanderer bezichtigt, auf Privatgrund unterwegs zu sein. Diese bewegten sich dann nach eigenen Angaben wieder zurück, seien aber von der aggressiven Frau mit einem Auto verfolgt und sogar gefilmt worden.

Joan Rotger, der Bürgermeister des in der Nähe gelegenen Dorfs Selva, äußerte dazu, dass der Biniatzent-Wanderweg uneingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich sei, auch wenn er abschnittsweise über Privatgelände führt. Der Bürgermeister von Mancor de la Vall, Guillem Villalonga, sprach dagegen von einem privaten Weg. Verhandlungen mit Grundstückbesitzern seien bisher erfolglos verlaufen.

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Auf Mallorca können Wanderer manchmal gar nicht erkennen, ob sie sich gerade auf privatem oder öffentlichen Grund befinden. Nicht selten stehen sie vor verschlossenen Gattern, wenn ein Grundbesitzer sie nicht auf seinem Gelände haben will.

Um den Wanderern ein ungestörtes Naturerlebnis zu garantieren, versuchen Behörden, individuelle Verträge mit Grundstücksbesitzern abzuschließen. Ein neuer Trockensteinweg durch die Serra de Tramuntana konnte so vor einigen Jahren eingerichtet werden. Dafür mussten Verträge mit immerhin zwölf Grundstücksbesitzern abgeschlossen werden.

Wer auf Mallorca wandert, sollte nicht nur beachten, dass sich Grundbesitzer belästigt fühlen können, sondern auch andere Hinweise beherzigen, wie aus einem MM-Serviceartikel hervorgeht.