So sah die Baustelle am Hotel Formentor vor einigen Monaten aus. Carlos Lamela (kl. Foto) hat nun den Abriss verteidigt. | Archiv, Estudio Lamela.

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Der Architekt des neuen Hotel-Komplexes auf der Halbinsel Formentor hat die so gut wie restlose Entfernung des ehrwürdigen alten Gebäudes verteidigt. Die Mauern hätten sich in einem dermaßen schlechten Zustand befunden, dass man nicht anders gekonnt habe, als sie zu entfernen. "Manchmal muss zeitweise etwas verschwinden, damit die Dinge erhalten bleiben können", sagte Carlos Lamela der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Er wisse sehr wohl um die bedeutende Geschichte des Fünf-Sterne-Hauses, sein Vater habe hier des Öfteren genächtigt.

Man habe jedoch das abgetragene Gebäude immer als Referenz im Gedächtnis, so der in Madrid ansässige Lamela weiter. Wenn das neue, von der Hotelkette Four Seasons betriebene Haus fertiggestellt sei, werde es aus der Ferne fast genauso aussehen wie der in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtete alte Komplex. Man sei erpicht darauf, Spitzenleistungen in jeder Hinsicht zu erbringen, äußerte der Architekt.

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Das bestehende Hotel sollte zunächst lediglich renoviert werden. Doch Fotos von der Total-Entkernung und Bauschutt in der Umgebung sorgten für verstörte Kommentare in den sozialen Netzwerken und Proteste von Umweltschützern. Zeitweise durften die Arbeiten sogar nicht fortgesetzt werden. Für die Baumaßnahmen sind 25 Millionen Euro eingeplant. Die Edelherberge soll im April 2024 seine Wiederauferstehung feiern und zwölf Monate im Jahr geöffnet bleiben. Sämtliche Zimmer werden Meerblick haben.

Das alte Formentor-Hotel war in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts von dem Deutsch-Argentinier Adán Diehl gebaut worden. In ihm stiegen Prominente wie die Schauspielerin Grace Kelly, ihre Berufskollegen Peter Ustinov, Charlie Chaplin und Audrey Hepburn oder der britische Weltkriegs-Premier Winston Churchill ab. Vor einigen Jahren wurde es von der Barceló-Kette an Four Seasons verkauft.