Wouter van Lujn galt als hoffnungsfrohes Regisseurtalent. | Archiv Ultima Hora

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Im Fall des im Sommer 2018 in der Drogensiedlung Son Banya getöteten niederländischen Regisseurs Wouter van Luijn steht in Palma de Mallorca bald ein Prozess an. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage konnten sich nach am Freitag veröffentlichten Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" nicht einigen. Die Anklagebehörde hat beim Gericht acht Jahre Haft wegen fahrlässiger Tötung beantragt, die Vertreter des Opfers verlangen dagegen 27 Jahre wegen Mordes. Für einen anderen jungen Mann, der in das Verbrechen verwickelt gewesen sein soll, werden von den letztgenannten Anwälten fünf Jahre und neun Monate gefordert.

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Wouter van Luijn war am 13. Juli 2018 in der Barackensiedlung bei Palma gestorben, nachdem er dort per Taxi hingefahren war, um angeblich Drogen einzukaufen. Die Polizei hatte am Tag nach dem Tod des Niederländers einen damals 19-jährigen Spanier festgenommen, der sich seitdem in Untersuchungshaft befindet. Der Mann hatte eingeräumt, dem Regisseur in einem Handgemenge einen leichten Schlag versetzt zu haben. Dabei war offenbar ein Aneurysma im Kopf des Niederländers geplatzt, was zu seinem Tod führte.

Die Siedlung Son Banya, in welcher Gewalt zum Alltag gehört und wo vor allem Angehörige der "Gitano"-Ethnie leben, sollte eigentlich bereits vor Jahren abgerissen werden. Ungeachtet dessen leben dort nach wie vor mehrere kriminelle Familienclans, die vom Handel mit weichen und harten Drogen leben.