Manuel Penalva (links) und Miguel Ángel Subirán. | Ultima Hora

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In einem der wohl denkwürdigsten Prozesse der vergangenen Jahrzehnte auf Mallorca läuft alles auf einen weiteren Höhepunkt hinaus. Der Staatsanwalt und der Richter, die ursprünglich den Vergnügungsunternehmer Bartolomé Cursach ins Gefängnis hatten bringen wollen, sollen nach dem Willen der Staatsanwaltschaft bald selbst dort landen. Die Behörde beantragte offiziell 121 Jahre für den von dem Fall vor einiger Zeit abberufenen ehemaligen Staatsanwalt Miguel Ángel Subirán und 118 Jahre für den Ex-Richter Manuel Penalva.

Ihnen wird zur Last gelegt, die Festnahme von 15 Personen illegal angeordnet zu haben. Hinzu kommen unter anderem die Delikte Geheimnisverrat und Behinderung der Justiz in mehreren Fällen. Die beiden Juristen sollen großen Druck auf Zeugen und Festgenommene ausgeübt haben, damit diese ihre Aussagen ändern. Auch weitere verwickelte Personen müssen mit langjährigen Haftstrafen rechnen. Es handelt sich um vier Mitarbeiter der spanischen Nationalpolizei, für die ebenfalls zum Teil über 100 Jahre Haft gefordert werden. Mit dem komplexen Fall betraut sind im Augenblick die Staatsanwälte Tomás Herranz und Fernando Bermejo.

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Die Haftbeantragung umfasst nicht den gesamten Fall Cursach, sondern nur einen Teil. Es geht darum, ob es zu Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der Lizenz für das in Palma aktive Park-Unternehmen "ORA" gekommen ist. Die Ermittlungarbeiten bei diesem Teil-Aspekt im Rahmen des Cursach-Prozesses sollen schlampig durchgeführt worden sein. Sie gipfelten im Jahr 2016 in den illegalen Festnahmen.Was den Rest des Falles angeht, so müssen Penalva und Subirán also mit weiteren Haftbeantragungen rechnen.

Cursach wurden vor Jahren diverse Korruptionsdelikte vorgeworfen. Da die Angelegenheit mit den Jahren immer undurchsichtiger wurde und der Vergnügungsunternehmer sowie andere Angklagte nicht überführt werden konnten, mussten Penalva und Subirän ihren Hut nehmen. Und nicht nur das: Sämtliche Anklagen lösten sich am Ende in Luft auf, die heutigen Staatsanwälte entschuldigten sich sogar. Inzwischen stehen die ehemaligen Jäger als Gejagte da.