Hübsch anzusehen sind die Bilder allemal, allerdings warnen die Einsatzkräfte vor Sensationstourismus. Wer also vorhat, ins Tramuntana-Gebirge zu fahren, um Fotos und Videos von den ungewöhnlichen Schneemassen zu machen, sollte lieber noch ein paar Tage warten. Auf rund 800 Höhenmetern liegen aktuell zwischen 50 und 100 Zentimeter Schnee, auf dem Gipfel des Puig Major wurde eine zwischen zwei und drei Metern hohe Schneedecke gemessen. Mittlerweile ist das Sturmtief Juliette weitestgehend abgezogen und am Mittwochmorgen scheinte auf Mallorca wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.
Währenddessen verzeichnete der staatliche Wetterdienst auf den Balearen, AEMET, 18 Regenrekorde an nur einem einzigen Tag. Vor allem in Pollença im Norden und in Artà im Osten Mallorcas kam sehr viel Regen herunter. In weniger als zwei Tagen regnete es in beiden Gemeinden fast ein Drittel des üblichen Jahresniederschlags. Der Rekordhalter ist Sant Llorenç im Osten der Insel mit etwas mehr als 162 Litern Regen pro Quadratmeter. An neun Orten kamen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter herunter, so die Zahlen der AEMET, darunter waren auch Manacor, Muro, Felanitx und Son Servera.
Für das Tramuntana-Gebirge und Orte wie Sóller galt am Anfang der Woche sogar Wetterwarnstufe Rot, was auf Mallorca recht selten ist. An den Küsten wurden bis zu sechs Meter hohe Wellen gesichtet. Die Schneemassen hatten außerdem für Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen gesorgt. Darüber hinaus wurde in vielen Orten auf Mallorca am Montag und Dienstag zeitweise die Stromversorgung unterbrochen. Die Einsatzkräfte zogen am Mittwochmorgen nach dem Sturmtief Juliette Bilanz und sprachen von rund 300 Zwischenfällen. Darunter waren eingestürzte Dächer und Überschwemmungen, aber auch eingeschneite Ausflügler in Caimari im Nordwesten Mallorcas.
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