Brauner Zucker vom roten Kandidaten. | Nekane Domblás

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Die konservative Volkspartei PP (Partdido Popular) hat bei der Wahlaufsichtsbehörde formal Beschwerde gegen eine ihrer Ansicht nach unrechtmäßige Wahlwerbung des Sozialdemokraten Virgilio Moreno (PSOE) eingereicht. Der amtierende Bürgermeister von Inca verteilte in den zurückliegenden Tagen in Bars und Cafés Zuckertütchen mit seinem Konterfeit und dem Wahlslogan seines Ortsverbands: "A Inca, Moreno". Entsprechend seinem Nachnamen füllte er die Tütchen nicht mit herkömmlichen weißen Zucker, sondern mit dunklem, auf Spanisch azúcar moreno. Mit dem Wortspiel wollte Moreno offenbar den Wählern die Entscheidung versüßen, am 28. Mai bei den Kommunalwahlen das Kreuzchen hinter seinem Namen zu machen.

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Allerdings machte der Bürgermeister die Rechnung ohne den Konservativen, die sofort Wettbewerbsverzerrung witterten. Nach spanischen Wahlrecht, zuletzt 2021 geändert, dürfen die Parteien und Kandidaten erst dann aktiv die Wahlwerbetrommel rühren, wenn die offizielle Phase des Wahlkampfes eingeläutet ist. Und dies ist derzeit noch nicht der Fall. Bis zu diesem Tag ist es Parteien und Kandidaten explizit untersagt, jegliche Wahlwerbung zu betreiben. Dazu zählen auch das Verteilen von "Schlüsselanhängern, Feuerzeugen, Pins oder ähnlichen Objekten", schreibt die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Die Volkspartei forderte die Wahlaufsichtsbehörde daher auf, dafür zu sorgen, dass das verbreitete Werbematerial eingesammelt und gegen den sozialdemokratisch Kandidaten eine Sanktion ausgesprochen wird.