Der Verbandsvorsitze der Minibusfahrer, Juan Gorreta, informiert die Fahrer über die Ergebnisse der Verhandlungen. | Ultima Hora

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Die Handgreiflichkeiten zwischen Taxi- und Minibusfahrern, die am Montag inselweit für Schlagzeilen sorgten, hatten offenbar auf beide Parteien eine bereinigende Wirkung: An diesem Freitag einigten sich die Vorsitzenden beider Interessensverbände, Biel Moragues (Taxifahrer) und Juan Gorreta (Minibusfahrer), im Rahmen eines Treffens auf einen sofortigen Waffenstillstand. Die nächsten Tage sollen zeigen, ob sich die beiden verfeindeten Lager tatsächlich an die getroffenen Abmachungen halten, meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Der Streit zwischen Taxi- und Minibusfahrern um die Beförderung ankommender Passagiere am Flughafen Son Sant Joan schwelt bereits seit mehreren Jahren.

Beide Seiten verständigten sich darauf, jeweils nur noch eine bestimmte Zahl von Fahrgästen zu transportieren. "Die Taxifahrer konzentrieren sich auf Gruppen von bis zu vier Personen, und die Minibusse befördern ausschließlich Gruppen zwischen fünf und 19 Fahrgäste", sagte Moragues nach dem Treffen mit seinem Kollegen Gorreta. Eine Einigung erzielten die beiden Vorsitzenden zudem über einen weiteren Punkt: Im Ankunftsbereich will man ab sofort auf das aktive Anwerben von Kunden verzichten. Damit soll verhindert werden, dass sich ankommende Passagiere einem wilden Wettberwerb von Fahrern beider Verbände ausgesetzt sehen. "Das bedauerliche Bild großer Menschenansammlungen wird damit verschwinden", sagte Moragues.

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Die Vorfälle vom Montag bedauerten beide Verbandsvorsitzenden. "Wir hoffen, dass mit der Einigung die Spannungen zwischen den beiden Lagern ein Ende finden", so Moragues. "Wir können es uns nicht leisten, am Flughafen den Eindruck eines Dritte-Welt-Landes zu erwecken." Sein Kollege Gorreta hatte bereits vor dem Treffen die Hoffnung geäußert, die Streitigkeiten mittels Gesprächen beizulegen. "Beide Verbände streben einen sozialen Frieden während der Urlaubersaison an." In einem Punkt machten sich die beiden Vorsitzenden allerdings keine Illusion: "Illegale Personenbeförderer am Flughafen wird es weiterhin geben." Mit der heute getroffenen Einigung sei man allerdings auf gutem Wege, deren Zahl deutlich zu reduzieren.

Das Ergebnis der Gespräche wollen die beiden Vorsitzenden nun der Landesregierung und der Flughafenverwaltung AENA vorlegen. "Sie sollen wissen, dass es unser beider Anliegen ist, die Streitigkeiten zu beenden und einen normalen Betrieb am Flughafen zu garantieren", sagte Moragues. Gorreta will sich darüber hinaus bei AENA dafür einsetzen, dass beide Kollektive einen jeweiligen Infostand im Ankunftsbereich bekommen. "Damit können sich ankommenden Passagiere über die verschiedenen Transportangebote in Ruhe informieren."


Dem Verband der Minibusfahrer gehören eigenen Angaben zufolge 60 Unternehmen an, die über eine Gesamtflotte von 110 Fahrzeugen verfügen. Gegenwärtig, so Gorreta, liefen mit dem balearischen Arbeitgeberverband CAEB Verhandlungen über einen Beitritt.