Muss keine Haftstrafe mehr fürchten: Neus Truyols von der Partei Més per Palma. | Víctor Malagón

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"Heute ist ein Tag zum Feiern." Mit diesen Worten reagierte die ehemalige Umweltstadträtin in Palma und Ex-Geschäftsführerin der Stadtwerke Emaya, Neus Truyol, auf die Einstellung des Strafverfahrens, das die Staatsanwaltschaft gegen sie am Regionalen Gerichtshofs angestrebt hatte. Truyol wurde vorgeworfen, seinerzeit nicht die notwendigen und möglichen Schritte eingeleitet zu haben, um die Einleitung von verschmutztem Wasser in die Bucht von Palma zu verhindern. In dem fünf Jahre dauernden Rechtsstreit waren neben Truyols noch ihr Vorgänger bei Emaya sowie drei ranghohe Mitarbeiter der Stadtwerke ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Das Gericht sah als erwiesen an, dass Truyols nicht für den fehlerhaften Betrieb der betreffenden Kläranlage zur Verantwortung gezogen werden könne. Dies sei "exklusive Aufgabe" des Staates, befanden die Richter in einer schriftlichen Stellungnahme. Demzufolge sei die ehemalige Emaya-Geschäftsführerin auch nicht für die Einleitungen von ungeklärten Abwässern verantwortlich. Es ist in Palma ein lange bekanntes Phänomen, dass bei Starkregen die Kanalisation überfordert ist und es infolgedessen zu Einleitungen von Schmutzwasser in die Bucht kommt. Gegenwärtig werden sowohl das Klärwerk als auch die Kanalisation, die bis dato keine getrennten Regen- und Abwassersystem kannte, modernisiert.

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Truyols fühlte sich durch die Entscheidung der Richter in ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der Stadtwerke bestätigt. "Wir waren damals die Ersten, die das historische Problem angegangen sind. Alle anderen hatten die Augen davor verschlossen." Auch wegen der von ihr eingeleiteten Maßnahmen sei das Meer vor Palma "jetzt so sauber wie noch nie". Drei Wochen vor den Regional- und Kommunalwahlen nutzte Truyols die Gelegenheit für einen Seitenhieb auf die Konservativen, jener politischen Formation, die vor dem Linksbündnis im Rathaus von Palma das Sagen hatte. "Sie wussten über die Einleitungen ins Meer Bescheid."

Die jetzt von der Justiz rehabilitierte Truyols geht für die Regionalpartei Més per Palma ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters.