Hoch die Mützen: 55 frisch diplomierte Ortspolizisten feiern im Theater von Inca. | Guillem Rosselló

TW
0

Es hätte eigentlich eine Veranstaltung wie all die Jahre zuvor werden können. Feierlich, stimmungsvoll und irgendwie nett. Mit hochrangigen Politikern auf der Bühne und Familienangehörigen und Freunden zu deren Füßen. Doch dann kam es am Montag im Theater von Inca doch ganz anders. Die 55 neuen Ortspolizisten (Policía Local) hatten noch Minuten vorher im feierlichen Rahmen ihre Diplome für die bestandene Ausbildung erhalten und pflichtvoll den Reden von Landeschefin Francina Armengol und anderen Würdenträgern gelauscht, als ein Absolvent plötzlich einen Kniefall einlegte und nervös einen Ring aus der Tasche fingerte. Seine Angebetete stand nur einen Meter von ihm entfernt und traute ihren Augen und Ohren nicht: Sie stand gerade im Zentrum eine Heiratsantrages. Regierungschefin Armengol ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und stellte nur Minuten später den emotionalen Moment in ihren Twitter-Account.

Ähnliche Nachrichten

Was dann plötzlich Nebensache war: An diesem Abend endete für 55 Nachwuchspolizisten der Ortspolizei die Ausbildung. Auch dazu hatte Armengol etwas zu sagen. "Ich schätze eure Arbeit sehr. Ihr steht für Sicherheit und Vertrauen, für einen respektvollen Umgang mit den Bürgern." An der Zeremonie, mit der die Azubis in ihre jeweiligen Einsatzorte auf allen Inseln entlassen wurden, nahmen unter anderem die Regierungssprecherin Mercedes Garrido, Incas Bürgermeister Virgilio Moreno und der Generaldirektor für Inneres und Notfälle, Jaume Barceló teil. Den größten Beifall erntete aber ein Unbekannter. Der Jahrgangsbeste Ariel Hernán Ridella Randazzo bedankte sich auf der Bühne in emotionalen Worten bei seinen Ausbildern. "Danke, dass ihr uns gezeigt habt, wie man diese Uniform mit Ehre, Stolz und Würde trägt."

Ach ja, der Heiratsantrag hatte Erfolg. Ein Ja-Wort war zwar inmitten des tosenden Lärms um das Paar herum nicht auszumachen. Eine innige Umarmung und der anschließende Kuss, den die Umstehenden lautstark einforderten ("Qué se besen!") lässt aber darauf schließen, dass die Auserwählte nicht ganz abgeneigt von den Avancen war.