Die spanische Nationalpolizei und die Guardia Civil sind bei der Bekämpfung von Dieben in der Regel recht erfolgreich. | A. Sepúlveda

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Erst vor einigen Wochen ist es mal wieder passiert: Zwei sogenannte Nelkenfrauen bestahlen vor der Kathedrale von Palma ein deutsches Urlauberpaar. Das Vorgehen der 41 und 47 Jahre alten Gitano-Frauen war folgendes: Mit einer Blume in der Hand baten sie um einen Geldbetrag für die Kirche. Als einer der angesprochenen Touristen Geld aus seiner Tasche herausholte, wurden ihm alle Scheine entwendet.

So und auch anders versuchen Langfinger die Naivität und Unachtsamkeit der Mallorca-Reisenden auszunutzen. Sie schlagen an touristisch wichtigen Orten wie der Altstadt oder der Bellver-Burg zu, doch woanders muss man genauso aufpassen. Vorsicht ist am Flughafen, im unterirdischen Intermodal-Bahnhof von Palma, in Hotel-Foyers, auf der Plaça d’Espanya, auf Märkten und an Stränden geboten. An der Playa de Palma robben sich Diebe neuerdings im Dunkeln an abgelegte Habseligkeiten heran: In nur fünf Tagen wurden elf Verdächtige festgenommen. Außerdem sind in den Buslinien 35 und 25 zwischen dem Zentrum und der Playa de Palma Taschendiebe aktiv. Und stellt man seinen Mietwagen ab, sollte man Wertsachen nicht im Wageninneren lassen, denn Autoknacker sind ebenso unterwegs.

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Es empfiehlt sich vor allem, aufmerksam zu sein. Wer ins Meer geht und Geld sowie Handy am Strand zurücklässt, sollte seine Habseligkeiten nicht aus den Augen verlieren. Das gilt ganz besonders in Bussen. Wer eine teure Uhr sein Eigen nennt, sollte diese tunlichst im Hotelsafe oder in der Wohnung lassen. Denn selbst auf Prachtmeilen wie der Avenida Jaime III. und dem Boulevard Borne raubten in den vergangenen Jahren aggressive Kriminelle diese teuren Stücke von Armgelenken, wobei es sich bei den Tätern in der Vergangenheit vorwiegend um Italiener gehandelt hatte. Einige griffen mit Motorrollern an, andere verlegten sich darauf, die sogenannte Bären-Umarmung anzuwenden. Hier wird das Opfer vollständig umfasst, dabei nimmt der Dieb die Wertsachen an sich.

Alte Menschen stehen besonders im Fokus der Täter, die es unter anderem auf Debit- oder Kreditkarten ihrer Opfer abgesehen haben. Die Pin-Nummer auf einen Zettel in unmittelbarer Nähe oder gar auf eine solche Karte zu schreiben, ist unklug, denn genau das kalkulieren manche Diebe ein, die dann – wenn sie das gute Stück schließlich haben – das Konto leerräumen. Eine Bande, die so vorging, war jedenfalls im vergangenen Sommer auf Mallorca zerschlagen worden.

Eine besonders hinterhältige Masche wurde erst vor einigen Tagen bekannt: In mehreren Fällen simulierten Täter Zusammenbrüche vor Geldautomaten, an denen Senioren standen. Als die ihnen helfen wollten, stahlen die Kriminellen die Kreditkarten, deren Nummern sie zuvor ausgespäht hatten.