Ein immer mehr ausufernder Tourismus ist dem Inselrat von Mallorca ein Dorn im Auge. | Teresa Ayuga

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Der Inselrat von Mallorca hat am Donnerstag in seiner letzten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode die Neufassung des Territorialplans PTI (Plan Territorial Insular) verabschiedet. Damit verbunden sei der Wegfall von schätzungsweise 17.000 Übernachtungsbetten für Urlauber, sagte der verantwortliche Inselratsdezernent Andreu Serra. Der Inselrat will damit das Tourismuswachstum deutlich verlangsamen, sowohl in Gebieten, die von der Politik als bereits "gesättigt" definiert wurden, als auch im Rest Mallorcas. Die oppositionelle PP kritisierte sowohl den Zeitpunkt der Verabschiedung als auch den Inhalt des Papiers. "Mit dieser Maßnahme, die heute aus wahltaktischen Erwägungen gefällt worden ist, wird die Zukunft von vielen Familien zerstört, die vom Tourismus leben", sagte Fraktionsführer Llorenç Galmés.

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Im Zentrum der Polemik hatte zuletzt der geplante Anwendungsbereich des zum dritten Mal überarbeiteten Territorialplans gestanden. Eine Expertekommission des balearischen Umweltministeriums hatte sich dafür ausgesprochen, das Wachstum von Übernachtungsmöglichkeiten auf Gebiete zu beschränken, in denen ein Überangebot herrsche. Dazu zählen etwa die Platja de Palma, Magaluf, Santa Ponça, Palmanova und s'Arenal de Llucmayor. Inselratspräsidentin Catalina Cladera interpretierte den Vorschlag auf ihre Weise: Dem Bau von weiteren Übernachtungsmöglichkeiten generell einen Riegel vorschieben. So sieht die jetzt verabschiedete Neufassung des PTI nur noch eine Neubebauung auf ausgewiesenem Bauland von 3,22 Prozent vor, bislang waren es 7,5 Prozent.

Die Neufassung des Territorialplans sieht nicht nur das Ende von schätzungsweise 17.000 bereits vorhandenen Betten vor, auch der Nachschub soll damit verhindert werden. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge werden damit 2.374 geplante Hotelbetten verhindert, allen voran in sa Ràpita, wo alleine 2.100 entstehen sollten. Weiter von den Einschränkungen betroffen sind entsprechende Pläne unter anderem in Campos, Llucamajor, Sóller und Palma.