Vor dem Megapark an der Playa de Palma ist die Stimmung normal, so als wäre nichts passiert. | MM

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Nachdem ein Polizist an der Playa de Palma lebensgefährlich verletzt worden ist, haben sich nun der Megapark und der deutsche Konsul auf Mallorca zu dem Fall geäußert. "Im Inneren des Megaparks hat sich absolut kein derartiger Zwischenfall ereignet. Aus dem Grund sehen wir von einer weiteren Stellungnahme diesbezüglich ab", sagte Megapark-Sprecher Carlos Lucio gegenüber MM.

Am frühen Montagmorgen soll ein deutscher Polizist, der auf Mallorca urlaubte, durch einen Türsteher des Megaparks lebensgefährlich verletzt worden sein. In einer Pressemitteilung schilderte die spanische Nationalpolizei Details zu dem Vorfall: Demnach soll der 37-jährige Täter senegalesischer Abstammung den Deutschen derart geschubst haben, dass dieser mit einem schweren Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Als die Polizeibeamten eintrafen, fanden sie der Verletzten bewusstlos auf dem Boden liegend vor.

Der Deutsche soll sich den Angaben zufolge mit seinen Freunden zunächst im Innern des Partytempels aufgehalten haben. Danach gingen die Bundesbürger offenbar nach draußen, der deutsche Polizist setzte sich auf einen Blumenkübel.

Bei ihrem Eintreffen forderten die Polizisten die Verantwortlichen des Tanzclubs auf, den Hergang, der zu dem Vorkommnis geführt habe, zu schildern. Ein Türsteher machte dabei die Aussage, dass den Urlauber angewiesen habe, sich nicht auf den dortigen Blumenkübel zu setzen. Dann habe der Deutsche versucht, den Türsteher zu schlagen. Letzterer sei dabei dem Schlag ausgewichen. Der Deutsche habe hingegen von alleine das Gleichgewicht verloren, sei dabei zu Fall gekommen und rücklings auf dem Boden aufgeschlagen. Die Polizei teilte mit, dass nun die Mordkommission die Ermittlungen weiterführen werde.

Der Türsteher des Tanztempels, ein 37-jähriger Senegalese,
wurde von der Polizei abgeführt. (Foto: UH)
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Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtete, wurde der Senegalese abgeführt und verblieb zwei Nächte in einer Arrestzelle. Am Mittwoch wurde er einem Haftrichter vorgeführt. Der private Sicherheitsdienst des Megaparks äußerte gegenüber Ultima Hora, dass der deutsche Polizist sehr betrunken gewesen sei und ohne Fremdeinwirkung gestürzt sei.

Auch der deutsche Konsul auf Mallorca, Wolfgang Engstler, zeigte sich von den Vorkommnissen betroffen. Im MM-Gespräch sagte Engstler: "Ich wurde am Montag von dem Ereignis durch die spanische Polizei infomiert. Auch die Angehörigen des Opfers wussten schon Bescheid und befinden sich momentan auf dem Weg von Deutschland nach Mallorca." Es sei immer bedauerlich, wenn ein deutscher Staatsbürger verletzt werde, so Engstler weiter.

An der Playa de Palma, auf Höhe des Balneario 5, lief der Betrieb im Megapark unterdessen ganz normal weiter. Am Donnerstag traten wie gewohnt der "Bierkapitän", "Micha Rampe" und "Candela Squad" auf. Vor dem Eingang tummelten sich partywütige, deutsche Touristen, als wäre nichts geschehen. Eine Besucherin, die 21-jährige Susi aus Nordrhein-Westfalen (Name v. d.Redaktion geändert), sagte: "Vor allem, wenn man hier zum Feiern oder zum Urlaub machen herkommt, geht so etwas gar nicht." Ihre 19-jährige Freundin, die anonym bleiben möchte, sagte: "Da ich in einer Gruppe unterwegs bin, habe ich mir dazu keine Gedanken gemacht. Doch so ein Risiko hat man eigentlich immer, selbst in Deutschland." Die Dritte im Bunde, die 21-jährige Amelie (Name v. d. Redaktion geändert) sagte: "Eigentlich ist ein Türsteher dazu da, dass er einen beschützt. So etwas vermittelt mir kein gutes Gefühl."

Direkt an der Strandpromenade war am Donnerstag auch der 21-jährige Kirian aus Hamburg unterwegs. Er wollte an diesem Abend wieder wie gewohnt feiern gehen. Er sagte: "Von dem Fall habe ich nichts mitbekommen. Doch in dem Club selbst gab es in einem Vorraum vor den Toiletten eine andere Begebenheit, ein Handgemenge, in das ich glücklicherweise nicht involviert wurde. Solche Dinge sollten eigentlich nicht passieren dürfen. Ansonsten war die Stimmung gut und ausgelassen."