Was einst als düsteres, dekadentes Ghetto bekannt war, hat sich gewandelt. Son Banya ist heute das Zuhause von acht mächtigen Drogenclans, die den florierenden Handel mit Betäubungsmitteln beherrschen. Ihr Motto? „Let’s make it big, like in Las Vegas.“ Es verwundert daher nicht, dass über dem Eingang zur Drogensiedlung eine Leuchtreklame mit dem Namen der amerikanischen Stadt prangt. Nicht zu vergessen: Einer der neuen Anführer trägt den Namen „El Vito“, ein klarer Hinweis auf die Paten-Saga. Und so wie die Corleones in Las Vegas zu Reichtum kamen, sind es nun auch die Drogenbosse von Son Banya.
Neben „El Vito“ gibt es noch sieben andere bedeutende Clans: „El Nano“ (Enkel von „La Paca“), „El Cabrero“, „El Calé“, „El Ovito“, „El Pepino“, „El Indio“ und „Los Andújar“. Sie alle teilen sich das Reich der Drogen in diesem kleinen, aber einflussreichen Teil Mallorcas.
Struktur und Hierarchie im Drogenimperium
Ein Team der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora besuchte das Dorf bei Nacht. Das Erste, was ins Auge fällt: Zwei Männer empfangen die ankommenden Autos und leiten sie geschickt zu den jeweiligen Verkaufsstellen weiter. Diese „Scouts“ spielen eine entscheidende Rolle im Geschäft der Clans, ihre Informationen können den Erfolg einer Familie sichern. Und so wurde ihre „Neutralität“ zur obersten Maxime erklärt.
Der erste Stand auf der linken Seite gehört „Vito“, der letzte in der Reihe ist der von „Los Andújar“. Hier wird Kokain verkauft, Marihuana, Kamagra (illegales Viagra), aber Heroin bleibt weitgehend unberührt. Es ist auffällig, dass Sexuelle Stimulanzien immer mehr gefragt sind: „Es gibt viele, die hierher kommen, um 'Koks' zu kaufen und Kamagra zu nehmen, nur für den Fall. Sie wissen schon, was ich meine“, erklärt ein Polizeibeamter, der auf Drogenbekämpfung spezialisiert ist.
Die Nationalpolizei hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Drogenhandel in Son Banya Tag und Nacht zu bekämpfen. Doch das Dorf scheint die wiederholten Razzien mit erstaunlicher Leichtigkeit zu nehmen. Die Narcos sind wie Katzen – sie landen immer wieder auf ihren Füßen. Nach einem „Konklave“ der Großen Acht wurde entschieden, das Geschäft zu beschleunigen. Eine städtische Genehmigung gibt es natürlich nicht. Doch das scheint niemanden zu stören.
Die neue Ordnung und die Hierarchie der Clans
Die neue Führung hat sich von „El Chepo“, der aus persönlichen Gründen gegangen sein soll, distanziert. Die Pläne sind klar: Die Drogensiedlung soll von den bewohnten Barackensiedlungen getrennt werden. Und so erstrahlt das neu erschlossene Gebiet in einer ungewohnten Ordnung. Es wird geleuchtet, es wird aufgeräumt. Müll, Trümmer und verkohlte Autos verschwinden in illegalen Transporteinheiten – ein Recycling gibt es hier nicht.
In Son Banya ist alles streng hierarchisch organisiert. Die niedrigste Stufe bilden die „Wasserträger“, die mit Walkie-Talkies ausgestattet sind, den Müll abtransportieren und ihre älteren Kollegen mit Lebensmitteln versorgen. Darüber stehen die „Punteros“, die das Kokain verkaufen und dafür einen Prozentsatz pro Gramm erhalten.
Einer der genialen, wenn auch kriminellen Tricks der neuen Führung: Die Waagen, mit denen die Drogen gewogen werden, sind mit Magneten versehen, die das Gewicht manipulieren. Der Käufer zahlt mehr als er eigentlich müsste. Einige Stammkunden wissen um den Trick und bringen ihre eigenen Waagen mit, aber nicht jeder darf sie benutzen.
Die dritte Stufe bilden die „Nachfüller“, die dafür sorgen, dass stets genug Ware vorrätig ist, und schließlich gibt es die Clanchefs, die das Geschäft überwachen, aber niemals selbst die Drogen anfassen. Diese Praxis stammt noch aus der Zeit von „La Paca“ und hat sich bis heute gehalten. Eine weitere Regel der Clans: Niemand wird zurückgelassen. Wer bei einer Razzia erwischt wird, erhält bezahlten Rechtsbeistand und wird während der Haftversorgung nicht im Stich gelassen. „Nicht aus Menschlichkeit, sondern damit sie nicht aussagen“, erklärt ein Polizeikommandant.
Die Großen Acht haben schließlich beschlossen, die Vorräte an Drogen in Son Banya zu reduzieren. Die riesigen Mengen, die früher in den geheimen Löchern des Dorfes lagerten, gehören der Vergangenheit an.
3 Kommentare
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Da helfen ein paar große Cat Raupen, und ein paar Bagger mit Grabenräumkübel dran. Ach ja, ein paar abschließbare Überseecontainer zum Abtransport der ganzen " Geschäftsleute" sollten auch nicht fehlen! Das ganze sollte maximal 2 Stunden dauern, mehr Zeit braucht man nicht! Leute in die Container, Raupen und Bagger durchs Dorf,danach alles zusammenfegen,und der letzte macht das Licht aus!! Basta.....!
Hola MM , könnt ihr noch die Preisliste der verschiedenen " Anbieter " hier aufführen ? Dann wäre die neue kostenlose Werbung für dieses kriminelle Pack perfekt !
Genau so funktioniert ein Rechtsstaat!!! Die können die Straßen teeren und sich eine eigene Landebahn auf den Boden legen.. Hütten stellen und alles mögliche!!!! Genehmigung??? ADT???? Und wenn ich heute einen Bericht von cronicabalear lese, wo ADT ein illegal errichtetes Häuschen hat abreißen lassen!!! Die hatten aber eine Klärgrube etc… die Politik versagt und versaut die eigenen Bürger… unfassbar und wenn man das Foto noch mit dem Polizisten vor der Piste sieht… Marionetten