Wohnungsnot

Vor Groß-Demo: Immobilienbüros auf Mallorca von Unbekannten beschädigt

Der Maklerverband Abini verurteilte die Taten und äußerte, dass diese ein Zeichen von „Intoleranz und schlecht kanalisierter Frustration“ seien. „Auf Hass und Gewalt lässt sich nichts aufbauen."

So sah ein Immobilienbüro am Freitag aus. POLITICA ABINI | Abini

TW
1

Mehrere Immobilienbüros auf Mallorca sind am Freitag mutwillig beschädigt worden, einige davon wurden mit Graffiti beschmiert und mit der Aufschrift "schuldig" verunziert. Betroffen sind mehrere Büros vor allem in Calvià im Südwesten der Insel. In einer Erklärung verurteilte der balearische Verband der nationalen und internationalen Immobilienbranche (Abini) dies und wies darauf hin, dass diese Angriffe den Immobiliensektor fälschlicherweise beschuldigen, für den Wohnungsnotstand auf den Balearen verantwortlich zu sein.

"Diese Art von Aktion ist nicht nur feige und ungerechtfertigt, sondern lenkt auch von dem eigentlichen Ziel ab: echte, wirksame und dauerhafte Lösungen für ein komplexes Problem wie den Zugang zu Wohnraum auf unseren Inseln zu finden", so die Abini. Die Büros wurden im Vorfeld der ersten großen Anti-Massifizieriungsdemonstration am Samstag beschädigt.

"Gewalt ist keine Lösung"

Daniel Arenas, der neue Präsident des Maklerverbandes Abini, sagte gegenüber dem Mallorca Magazin, dass Gewalt keine Lösung sein kann. Zwar verstehe er den Frust der Menschen darüber, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt. Aber Vandalismus sei nicht lösungsorientiert. Weiter äußerte der Verband in einer Pressemitteilung, dass Immobilienmakler nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung seien, und fügte hinzu, dass man als erstes einen Schritt nach vorne gemacht und sich der Wohnungsnot gestellt habe.

Ähnliche Nachrichten

"Wir warnen seit Jahren vor den Folgen der mangelnden Planung, der schleppenden Ausführung des öffentlichen Wohnungsbaus, dem Regelungslabyrinth, das die Entwicklung neuer Projekte verhindert, und den direkten Auswirkungen staatlicher Gesetze, die mehr Unsicherheit als Sicherheit geschaffen haben", so Abini.

Der Verband bezeichnete die Angriffe als Zeichen von "Intoleranz und schlecht kanalisierter Frustration" und erklärte, dass man nicht zulassen werde, dass Hunderte von Kleinunternehmern, Freiberuflern und Arbeitnehmern kriminalisiert werden.

Abini forderte die Institutionen, die politischen Parteien und die Zivilgesellschaft auf, diese Taten mit der gleichen Entschlossenheit zu verurteilen. "Auf Hass und Gewalt lässt sich nichts aufbauen. Wir brauchen den Dialog, die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor und einen echten politischen Willen, um Grundstücke freizugeben, Genehmigungen zu beschleunigen, die Sanierung zu fördern und erschwinglichen Wohnraum zu schaffen", so der Verband.