Überwachungskamera filmte mit: 15 Jahre Haft nach Mord in Deutschen-Ort auf Mallorca

Der Angreifer gestand die Tat, die im November 2023 nach einem Streit in einer Bar begangen worden war. Der Tote war als ruhiger Zeitgenosse bekannt

Der Angeklagte am Mittwoch vor dem Strafgericht in Palma | Foto: Teresa Ayuga

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Ein Gericht in Palma de Mallorca hat einen Mann, der im November 2023 in Artà einen anderen Mann erstochen hatte, zu 15 Jahren Haft verurteilt. Die beiden hatten sich spätabends in einer Bar in dem bei Deutschen beliebten Ort gestritten, woraufhin der Angreifer ein Messer aus seiner Wohnung geholt und den anderen Mann niedergestreckt hatte. Neben der Gefängnisstrafe muss der Verurteilte, Juan Carlos Z. aus Kolumbien, der Mutter und Schwester des Toten, Orlando Marcelo S. aus Ecuador, 64.463 Euro zahlen.

Die Tat war am 17. November gegen 23 Uhr vor anderthalb Jahren verübt worden: Juan Carlos und Orlando Marcelo hatten einander in der Bar "Talaiot" getroffen, wo es zu einem Streit gekommen war. Auf der Straße wurde Orlando Marcelo von Juan Carlos mit dem Messer aus dessen Wohnung verfolgt. Zu dem Zeitpunkt standen beide Männer unter Alkoholeinfluss. In einer dunklen Straße streckte Juan Carlos den anderen Mann schließlich mit fünf Stichen nieder.

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Einige Nachbarn kümmerten sich um den Verwundeten, bevor die Beamten der Guardia Civil und des Gesundheitsdienstes eintrafen, die 40 Minuten lang erfolglos Wiederbelebungsmaßnahmen durchführten. Der Täter flüchtete und versteckte das Küchenmesser, das er benutzt hatte, und die Schuhe, die er trug, auf einem offenen Feld am Rande von Artà. Anschließend versteckte er sich unter dem Bett in seiner Wohnung.

Auf Festnahme folgte Untersuchungshaft

Der Mord wurde von einer Überwachungskamera gefilmt. Die Guardia Civil leitete eine Untersuchung ein und verhaftete Juan Carlos in dessen Wohnung. Der Angreifer gestand den Beamten die Messerstecherei und führte sie zu dem Ort, an dem er die Waffe und seine Schuhe versteckt hatte. In der Folge wurde der Kolumbianer einem Richter in Manacor vorgeführt und sofort in U-Haft geschickt.

Der Tote Orlando Marcelo war nach Recherchen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" ein ruhiger Mann gewesen und habe immer Witze erzählt, zitiert das Blatt eine Kellnerin. Er wurde von Bekannten "El Torito", "der kleine Stier", genannt. Er sei jeden Tag zur Bar "Talaiot" gekommen, um dort Kaffee mit Milch zu trinken, so eine Kundin, die Orlando Marcelo morgens immer grüßte.