WIRTSCHAFT

Steigende Lebenshaltungskosten auf Mallorca: Der Trend geht zum eigenen Huhn

Mit Ausnahme von Babykleidung sind sämtliche Anschaffungskosten für Haushalte seit Beginn der Pandemie zum Teil drastisch gestiegen. Das spanische Statistikinstitut INE legte jetzt die offiziellen Zahlen dazu vor.

Auch frische Lebensmittel kosten seit Ausbruch von Corona deutlich mehr als vorher. | UH

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Viele ahnten es längst, jetzt verschaffen offizielle Zahlen Gewissheit: Das Leben auf Mallorca ist nach der Corona-Pandemie spürbar teurer geworden. Eine Analyse des spanischen Statistikinstituts (INE) zur Preisentwicklung auf den Balearen zeigt, dass im Fünfjahreszeitraum von März 2020 bis März 2025 nahezu sämtliche Preise gestiegen sind – mit Ausnahme von Babykleidung, die um zwei Prozent günstiger wurde.

Besonders dramatisch war der Preisanstieg bei Olivenöl mit 67,3 Prozent. Das mittlerweile als "grünes Gold" bezeichnete Produkt wird in vielen Supermärkten mittlerweile mit Diebstahlsicherungen versehen. Allerdings zeichnet sich dank einer guten Ernte auf dem spanischen Festland eine Entspannung ab. Zölle durch die Trump-Administration könnten diesen Trend verstärken – denn damit könnte für den Export bestimmtes Olivenöl den Weg in den heimischen Handel finden.

Weitere starke Preisanstiege verzeichneten Lammfleisch (50,2 Prozent), Zucker (49,4 Prozent) und frisches Obst (42,3 Prozent). Nicht zuletzt machte auch der Eierpreis einen Sprung um 40,6 Prozent, fasst die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" die aktuellen INE-Zahlen zusammen.

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Für Letztere könnte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein: Der Vorsitzende des Verbands der Lebensmittel- und Getränkehändler der Balearen warnte jüngst, dass der Preis weiter steigen könnte, sollten die USA wie beabsichtigt tatsächlich Eier aus Spanien importieren. Dann drohten ein Preis von einem Euro pro Ei sowie Versorgungsengpässe auf den Inseln.

Nicht nur Lebensmittel verteuerten sich in den zurückliegenden fünf Jahren merklich. Strom, Gas und Wasser erlebten einen Anstieg um 45,6 Prozent; zweistellige Zuwächse gab es auch im Tourismus (24,2 Prozent), bei Dienstleistungen (20,7 Prozent) und Freizeitaktivitäten (13,4 Prozent).

Die Lokalzeitung will infolge der steigenden Lebenshaltungskosten einen neuen Trend auf Mallorca ausgemacht haben: Immer mehr Menschen gehen demnach dazu über, selbst Hühner zu halten. Nach offiziellen zahlen gibt es bereits über 3.000 registrierte Kleinbetriebe zur Selbstversorgung auf der Insel.