GÜNSTIG FLIEGEN

Behörden verschärfen Kontrollen gegen Missbrauch bei Residenten-Rabatten

Weil offenbar immer mehr Personen unrechtmäßig in den Genuss der 75-prozentigen Ticketermäßigung kommen, soll das Personal in den Meldeämtern nachgeschult werden.

Passagiere beim Check-in am Flughafen Palma | Foto: UH

TW
0

Die Kommunen der Mallorca planen konkrete Maßnahmen gegen den zunehmenden Missbrauch bei Residenten-Rabatten für Reisen innerhalb der Balearen und zum spanischen Festland. Wie Jaume Ferriol, Präsident des Balearischen Gemeinde- und Städtebunds (FELIB), gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" erklärte, sollen die Rathäuser "noch diese Woche" angewiesen werden, ihre Mitarbeiter erneut über die geltenden Voraussetzungen für die Ausstellung von Residenten-Bescheinigungen zu informieren.

"Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Dinge richtig gemacht werden", sagte Ferriol am Montag. In besonders akuten Fällen schloss er auch Schulungen für die zuständigen Rathausmitarbeiter nicht aus. Es gehe darum sicherzustellen, dass die Meldebescheinigungen korrekt ausgestellt würden.

Der balearische Reisebüroverband Aviba hatte zuvor darauf hingewiesen, dass zahlreiche ausländische Mitbürger "unrechtmäßig den staatlichen Zuschuss von 75 Prozent auf Reisetickets in Anspruch nehmen". Dabei unterstellte er diesen nicht automatisch bewusstes Fehlverhalten. "Viele wissen schlicht nicht, dass sie keinen Anspruch auf den Rabatt haben", so Verbandspräsident Pedro Fiol. Oft sei das fehlerhafte Ausstellen einer Meldebescheinigung auch auf das Unwissen seitens der Rathausangestellten zurückzuführen.

Ähnliche Nachrichten

Der Reiserabatt der spanischen Zentralregierung gilt ausschließlich für Spanier, EU-Bürger mit festem Wohnsitz auf den Balearen sowie Nicht-EU-Ausländer mit langfristiger Aufenthaltserlaubnis. Die bloße Anmeldung am Einwohnermeldeamt reiche in manchen Fällen nicht aus, sagte Fiol.

Der Missbrauch des Reiserabatts hat nach Darstellung der Zeitung erhebliche finanzielle Konsequenzen: Flug- und Fährgesellschaften blieben auf den unrechtmäßig gewährten Differenzbeträgen sitzen. In manchen Fällen könnten Airlines sogar die Subventionen für ganze Flugsegmente verlieren. Nicht zuletzt entstünden dem spanischen Staat nicht eingeplante Mehrkosten.

Fiol stieß in diesem Zusammenhang eine grundsätzliche Debatte an: Angesichts der hohen Lebens- und Reisekosten auf den Inseln sei es sinnvoll, den Rabatt auf alle gemeldeten Einwohner auszuweiten, unabhängig ihrer Nationalität und der Dauer ihres Aufenthalts.