Meer und Unterwasserwelt

Schon wieder Mantarochen-Alarm auf Mallorca: Dritte Sichtung in wenigen Tagen

Badegäste und Taucher staunten nicht schlecht, als der mehrere Meter große Rochen plötzlich durch das klare Wasser glitt

Zum dritten Mal in wenigen Tagen ist auf Mallorca ein Mantarochen gesichtet worden | Video: Ultima Hora

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Mallorca erlebt derzeit eine ungewöhnliche Häufung von Mantarochen-Sichtungen: Zum dritten Mal innerhalb von nur fünf Tagen wurde eines der seltenen Tiere in Küstennähe gesichtet – diesmal in der beliebten Badebucht Cala Mondragó im Südosten der Insel. Badegäste und Taucher staunten nicht schlecht, als der mehrere Meter große Rochen plötzlich durch das klare Wasser glitt. Wie Augenzeugen berichten, wirkte das Tier ruhig, aber deutlich orientierungslos.

Die Begegnung wurde per Video festgehalten und verbreitete sich rasch über soziale Netzwerke. Inzwischen wurden auch das Palma Aquarium sowie Marineland Mallorca informiert, um das Verhalten des Tieres wissenschaftlich zu untersuchen. Es ist nicht das erste Mal: Bereits zwei ähnliche Fälle wurden in den vergangenen Tagen gemeldet – alle an unterschiedlichen Küstenabschnitten der Insel.

Meist ein Zeichen für Krankheit

Was zunächst nach einem faszinierenden Naturerlebnis für Urlauber klingt, bereitet Experten zunehmend Sorgen. Denn Mantarochen sind im Mittelmeer äußerst selten und leben normalerweise im offenen Meer, weit entfernt von flachen Küstengewässern. Wenn sie sich Stränden nähern, ist das meist ein Zeichen dafür, dass sie krank oder desorientiert sind.

"So etwas hat es auf Mallorca noch nie in dieser Häufung gegeben", erklärt Aniol Esteban, Biologe der Stiftung Marilles, gegenüber der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Eine mögliche Ursache könnten laut Esteban Bakterien oder Viren sein, die das Orientierungsvermögen der Tiere beeinträchtigen. "Wir vermuten, dass eine Infektion die Mantarochen krank macht – aber wir stehen noch ganz am Anfang der Analyse."

Die Behörden rufen die Bevölkerung und Urlauber zur Vorsicht auf. Wer einem Mantarochen am Strand begegnet, sollte unbedingt Abstand halten und das Tier keinesfalls berühren. Zum einen, weil das Tier verletzt werden könnte – zum anderen, weil auch für den Menschen Verletzungsgefahr besteht. Stattdessen raten Experten, den Notruf 112 zu wählen und die Sichtung direkt dem Palma Aquarium zu melden. So können die Tiere unter kontrollierten Bedingungen untersucht werden.

Ob es sich bei den aktuellen Sichtungen um eine vorübergehende Naturbesonderheit oder ein besorgniserregendes Umweltphänomen handelt, ist derzeit noch unklar. Fest steht jedoch: Mallorca steht aktuell im Zeichen des Mantarochens – und die nächsten Tage werden zeigen, ob sich das außergewöhnliche Schauspiel fortsetzt.