Die Wahllokale sind am Sonntag, 24. Mai, von 9 bis 20 Uhr geöffnet (Archivfoto). | Foto: Serge Cases

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Lange nicht mehr war die Spannung vor einem Wahlabend so groß wie diesmal. Wie es ausgeht, wenn am kommenden Sonntag, 24. Mai, ein neues Balearen-Parlament, ein neuer Inselrat und neue Stadt- sowie Gemeinderäte gewählt werden, ist noch völlig unklar. Nur eines ist jetzt schon sicher: Ein so eindeutiges Ergebnis wie 2011 wird es nicht noch einmal geben.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Demokratie auf den Balearen hatte in den vergangenen Jahren eine einzige Partei in allen wichtigen Institutionen das Sagen: die konservative PP war sowohl im Balearen-Parlament als auch im Inselrat und im Stadtrat von Palma mit komfortabler absoluter Mehrheit vertreten.

Das wird diesmal anders werden. Denn die Parteienlandschaft auf Mallorca hat sich in den zurückliegenden Jahren gründlich gewandelt. Den beiden großen Volksparteien PSOE und PP droht auf den Balearen ein massiver Stimmenverlust. Schuld daran sind in erster Linie die beiden Neulinge Podemos und Ciudadanos, die zum ersten Mal antreten und wohl auf Anhieb den Einzug in Parlament und Inselrat schaffen werden. Auch die Regionalpartei PI schickt zum ersten Mal Kandidaten ins Rennen, vor vier Jahren waren die beiden Vorgängerparteien noch an der Fünfprozenthürde gescheitert.

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Ein Dreiparteien-Parlament wie in dieser Legislaturperiode wird es also wohl nicht wieder geben. Damit ist eine absolute Mehrheit praktisch ausgeschlossen. Es wird also eine Koalition nötig sein, wobei noch völlig unklar ist, welche Parteien sich auf eine Zusammenarbeit einigen könnten.

Ob sich die Protestpartei Podemos auf ein Linksbündnis mit den Sozialisten einlässt? Fraglich. Ob die Ciudadanos mit der PP gemeinsame Sache machen? Ungewiss. Ob die Regionalisten vom PI den Konservativen zur Macht verhelfen? Alles andere als sicher. Ob die Wahl also einen Regierungswechsel bringt, oder ob sich die PP vier weitere Jahre an der Macht halten kann, steht möglicherweise erst in einigen Wochen fest, wenn die Koalitionsgespräche stattgefunden haben.

Und noch ein weiterer Faktor sorgt für Spannung bis zum Schluss: Laut einer aktuellen Meinungsumfrage des Soziologischen Forschungszentrums (CIS) haben 40 Prozent der Wähler auf den Balearen noch nicht entschieden, welcher Partei sie ihre Stimme geben werden. Insgesamt sind balearenweit 744.880 Personen wahlberechtigt, dazu kommen 21.443 von den Balearen stammende Bürger, die im Ausland leben sowie 22.199 Ausländer, die auf den Balearen gemeldet und ins Wählerregister eingetragen sind.

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