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Die neue Generaldirektorin im Tourismusministerium auf Mallorca, Pilar Carbonell bestätigt die geplante Einführung einer neuen Übernachtungsabgabe für Urlauber. MM interviewte die Politikerin.

MM: Wird die Urlaubersteuer tatsächlich kommen?

Carbonell: Ja. Wir sind überzeugt davon, dass mit dieser touristischen Gebühr die Nachfrage nicht sinken wird. Wichtig ist, sie im Konsens mit den touristischen Unternehmen einzuführen.

MM: Warum ist so eine Urlaubersteuer notwendig?

Carbonell: Das Aufkommen der Besucher hat Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Infrastruktur. Und das Geld, das wir einnehmen und von Madrid zugewiesen bekommen, reicht nicht aus, um Umwelt und Infrastruktur in optimalem Zustand zu erhalten. Das ist aber wichtig, um attraktiv bleiben zu können für künftige Besucher.

MM: Wann kommt die Urlaubersteuer?

Carbonell: Wir haben kein festes Datum und arbeiten daran. Wichtig ist, dass die Regelung gut ausgearbeitet ist. Wir haben insofern keine Eile, werden aber auch nicht bis zum letzten Tag der Legislaturperiode warten.

MM: Steht fest, wie viel bezahlt werden muss? Die Rede ist stets von ein bis zwei Euro.

Carbonell: Das ist das, was wir erwägen - pro Besucher und Tag. Es wird geprüft, Kinder davon auszunehmen, eventuell bis 14 Jahre, aber das wird noch geprüft.

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MM: Wissen Sie, wie Sie die Steuer eintreiben wollen?

Carbonell: Nein. Da sind die Juristen noch am Prüfen. Uns ist es am liebsten, wir könnten die Urlaubersteuer direkt in den Flughäfen und Ports erheben. Falls das nicht geht, dann über die Flug- und Fährtickets. Falls das auch nicht geht, dann in den Hotels. Aber nicht nur dort, sondern auch in den Unterkünften der privaten Ferienvermietung. Wir wollen, dass die Steuerpflicht für alle gilt, nicht nur für Hotelgäste.

MM: Was wollen Sie mit den Einnahmen machen?

Carbonell: Zunächst muss über die Einnahmen und deren Ausgaben absolute Transparenz herrschen. Darüber hinaus Konsens, wofür das Geld ausgegeben werden soll. Konkrete Investment-Projekte gibt es nicht, aber es muss zum Wohle des Tourismus sein. Das schließt Umwelt- und Landschaftsschutz mit ein.

MM: Soll die Urlaubersteuer wie bereits 2002/03 wieder "Ecotasa" heißen?

Carbonell: Ecotasa wird sie wohl nicht heißen. Wir haben damals eine schlechte Erfahrung gemacht: Die Idee war gut, aber nicht die Umsetzung. Der Name wird anders lauten, aber das ist nicht vorrangig.

MM: Wollen Sie die Urlaubersteuer das ganze Jahr erheben, oder setzen Sie sie im Winter aus, um Anreize für mehr Besucher in der kalten Jahreszeit zu schaffen?

Carbonell: Das sind alles Dinge, über die noch gesprochen werden muss. Wir stehen erst am Anfang. Vorschläge dieser Art werden geprüft.

(Das vollständige Interview lesen Sie in der jüngsten MM-Ausgabe (33/2015), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder aufE-Paper.)