Auch Cabrera bekommt vom Öko-Kuchen etwas ab: Auf der Felseninsel soll eine Umweltstation finanziert werden, als Teil eines balearischen Netzwerks. | Archiv Utima Hora

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Die Balearen-Regierung hat ihr Konzept vorgelegt, mit dem die Einnahmen aus der Übernachtungssteuer in Höhe von von 30 Millionen Euro zum Einsatz kommen sollen. Die sogenannte "Kommission zur Förderung des nachhaltigen Tourismus" - ihr gehören Repräsentanten der Regionalregierung, Inselräte, Kommunen, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, Naturschutzorganisation und Denkmalschützer an - hatte am Mittwoch mehrheitlich einen Katalog von 46 Einzelmaßnahmen verabschiedet.

Mit dem Geld soll vor allem die Wasserversorgung effizienter werden. Hier wird mit 14,8 Millionen Euro die Hälfte der Einnahmen investiert. Nach den Worten des balearischen Ministerpräsidenten Biel Barceló geht es darum, das Versorgungsnetz auszubauen, Kläranlagen zu modernisieren, geklärtes Abwasser verstärkt zu nutzen, undichte Leitungen zu sanieren. Die größte Investition von 3,2 Millionen Euro betrifft die Modernisierung der Anlage für die Aufbereitung des Grundwasservorkommens von Sa Marineta-S'Estremera im Inselinnern.

9,18 Millionen Euro kommen weiteren Umweltprojekten zugute. Damit fließen 79 Prozent der Einnahmen in den Schutz und Erhalt natürlicher Ressourcen.

Neben den Umweltprojekten werden 2,3 Millionen Euro für die Finanzierung von landschaftlichen und kulturell bedeutsamen Gütern ausgegeben. Der Rest der Einnahmen wird im Bereich touristischer Infrastrukturen für Forschungsvorhaben (1,89 Millionen Euro), zur Förderung der Beschäftigung (1,5 Millionen Euro) und für Maßnahmen zur Verlängerung der touristischen Saison (300.000 Euro) aufgewendet.

Zum Zuge kamen allerdings einzig Initiativen von Balearen-Regierung und Inselräten. Die Vorschläge der Kommunen blieben unberücksichtigt, was den Protest des Gemeindeverbandes hervorrief. Es habe viele Rathäuser gegeben, die aufwendige Projektpläne eingereicht hatten. Auch die Stadt Palma fühlte sich düpiert. Bei der Abstimmung enthielten sich die Kommunen.

Die Umweltschützer stimmten gegen den Projektkatalog. Sie fühlten sich bei der Mitarbeit zur Auswahl der bestmöglichen Maßnahmen ausgeschlossen. Arbeitgeber- und Hotelverband lehnten den Katalog ebenfalls ab. Die Einnahmen dienten dazu, Haushaltslöcher des Umweltministeriums zu stopfen. Notwendig sei jedoch eine besseres Finanzsystem für die Balearen durch die Zentralregierung, ohne dass zusätzliche Steuern erhoben werden müssten, die die Wettbewerbsfähigkeit der Inseln als Reisedestination schmälerten.

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EINIGE der VORHABEN

Wasserprojekte:
Bau eines Wasserdepots in Sa Marineta (3,2 Millionen Euro)
Modernisierung Kläranlage Camp de Mar (1,7 Millionen Euro)
Wasserleitung Maria de la Salut-Petra (1,4 Millionen Euro
Modernisierung Kläranlage Porreres (1,3 Millionen Euro)
Wasserumfüllsystem Marineta-Estremera (400.000 Euro).

Umweltprojekte:
Wege für nachhaltige Mobilität in Naturparks und zu Stränden (1,2 Millionen Euro)
Infozentren-Netzwerk für Tramuntana und Raixa (500.000 Euro)
Ausbau Wanderherberge Finca Planícia (470.000 Euro)
Torrent zur S‘Albufera ausbessern (180.000 Euro)

Entzerrung der Saison:
„Runde Tische“ zur Schaffung touristischer Nischenprodukte (300-000 Euro)

Kulturgüter:
Sitz des balearischen Sinfonie-Orchesters (400.000 Euro)
Eisenbahnmuseum Sant Llorenç-Son Carrió (250.000 Euro)

Forschungsprojekte:
Genetische Vielfalt balearischer Mandelsorten (250.000 Euro)

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