Spaniens Premier Pedro Sánchez steht vor schwierigen Verhandlungen. | Ultima Hora / Archiv

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Während sozialdemokratische und sozialistische Parteien bei der Europawahl in den meisten Ländern sehr schlecht abgeschnitten haben, stellt sich Spanien gegen den Trend.

Die PSOE von Regierungschef Pedro Sánchez konnte ihren Stimmenanteil im Vergleich zur spanischen Parlamentswahl im April von 28,68 auf 32,84 Prozent steigern und stellt damit nun 20 Abgeordnete für Straßburg und Brüssel. Auch die auf Rang 17 der Liste platzierte Sozialistin Alicia Homs von den Balearen schaffte etwas überraschend den Einzug ins Parlament.

Begleitet wird sie von der langjährigen Abgeordneten Rosa Estaràs (PP), sowie vom ehemaligen Balearen-Präsidenten José Ramón Bauzá (2011-2015), der kürzlich von den Konservativen zu den Liberalen von Ciudadanos gewechselt war.

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Die PP ist mit 20,13 Prozent spanienweit zweitstärkste Kraft, die Rechtspopulisten von Vox kamen nur auf 6,2 Prozent. Ähnlich sind die Kräfteverhältnisse bei der Europawahl auf den Balearen: Die Sozialisten siegen mit 29,34 Prozent vor der PP mit 21,08 (Prozent). Vox kommt auf 7,64 Prozent.

Man darf gespannt sein, wie sich das Resultat auf die nationale Regierungsbildung nach der Spanienwahl vom 28. April auswirken wird. Angesichts prekärer Mehrheiten werden schwierige Verhandlungen erwartet. Pedro Sánchez könnte auch versucht sein, den Urnengang wiederholen zu lassen, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Ansonsten wäre er auf die Unterstützung von kleinen Regionalparteien oder sogar Separatisten angewiesen. Die Gespräche sollen in den nächsten Tagen beginnen.

Auch die konservative Vorgängerregierung von Mariano Rajoy konnte sich 2015/2016 nur nach einer Wahlwiederholung mit Müh und Not im Amt halten, bevor sie im Juni 2018 schließlich durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt wurde.