Der grüne Fraktionschef Anton Hofreiter. | www.gruene-bundestag.de/Paul Bohnert

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Nach den Äußerungen der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, Kurzstreckenflüge abzuschaffen und auch Mallorca-Flüge zu verteuern, versuchen andere führende Parteimitglieder den Schaden zu begrenzen. Der Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, sagte, dass die Aussagen der Parteichefin in einer "verqueren Debatte" zu einem Verbot gemacht worden seien, für das sie sich nie ausgesprochen habe.

Baerbock hatte im Mai in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" erklärt, dass es Kurzstreckenflüge "perspektivisch nicht mehr geben" sollte. Auch Billigpreise wie 29 Euro für Mallorca-Flüge dürfe es nicht mehr geben, wenn man es mit der Klimapolitik ernst meine, sagte Baerbock damals der Zeitung: "Jeder kann Urlaub machen, wo er will. Aber eine klimagerechte Besteuerung von Flügen würde solche Dumpingpreise stoppen."

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Im Umfragen sinkt inzwischen die Zustimmung für die Grünen, bei der Landtagswahl am Sonntag in Sachsen-Anhalt landeten sie nur knapp über der Fünfprozenthürde.

Hofreiter stellte jetzt klar, dass der Verkehr mit der Bahn so ertüchtigt werden solle, dass Kurzstreckenflüge überflüssig würden. "Wir wollen Mobilität ermöglichen - allerdings CO2-frei." Leider sei es in den vergangenen Jahren versäumt worden, den Bahnverkehr entsprechend attraktiv zu machen.

Bereits zuvor war Grünen-Chef Robert Habeck in der Sache zurück gerudert. Habeck bezeichnet die klimapolitische Debatte zu Kurzstreckenflügen als "maßlos übertrieben". Beim Thema Fliegen seien zuletzt "ein paar Argumente durcheinander geraten". Schon vorher hatte Habeck die Diskussion um Kurzstreckenverbote als Symbolpolitik bezeichnet.