In dem Strandlokal "El Bungalow" speisten, tranken und schwoften Generationen von Urlaubern und Insulanern. Jetzt soll es weg. | Ultima Hora

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Für die auf Mallorca zunehmend bedrohten Strandrestaurants und -bars springt mit immer mehr Elan die oppositionelle konservative Volkspartei PP in die Bresche. Deren Regionalchefin Marga Prohens hielt der spanischen Zentralregierung kürzlich im Abgeordnetenhaus in Madrid vor, diese Chiringuitos systematisch zu zerstören. Die Lokale gelten in Spanien als kulturell bedeutendes Inventar.

Hintergrund der Aufregung ist der zunehmende Unmut in der Mallorca-Bevölkerung über den von der Küstenschutzbehörde bereits beschlossenen Abriss des Restaurants „El Bungalow” im Meeresviertel Coll d’en Rabassa. Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude müsse unter Denkmalschutz gestellt werden, forderte die PP, die nach der Regionalwahl im Mai 2023 wieder an die Regierung kommen will.

Am Sonntag demonstrierten etwa 500 Menschen für den Erhalt des „Bungalow” und bildeten sogar eine Menschenkette um das markante Haus. Spanische Prominente wie der Sternekoch Adrià Quetglas, der Sänger Mario Vaquerizo oder die Schauspielerin La Terremoto de Alcorcón wohnten der Kundgebung bei.

Bereits seit Jahren werden Strandbars auf Mallorca geschlossen, auch auf Druck der Umweltgruppe GOB. Dazu gehören Chiringuitos an der Cala Torta und am Traumstrand Es Trenc. Dem Lokal Can Lluc in der malerischen Cala Deià droht nach Jahrzehnten das Aus.

Ob der bevorstehende Übergang der Kompetenz für die Chiringuitos von Madrid auf die Regionalverwaltung den „Bungalow” und andere Lokale retten könnten, ist angesichts auch hier regierender linker Politiker fraglich .