Die Wahlsieger: Llorenç Galmés (Inselrat), Marga Prohens (Landesparlment) und Jaime Martínez (Palma) von der konservativen Partei PP

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Die Parlaments- und Kommunalwahlen auf den Balearen sind am Sonntagabend mit einem klaren Sieger zuende gegangen. Nach achtjähriger links-grüner Regentschaft unter Führung der sozialistischen Ministerpräsidentin Francina Armengol (PSIB-PSOE) hat die konservative Volkspartei von Marga Prohens sowohl im regionalen Parlament, den Inselräten und den meisten Rathäusern wieder das Sagen.

Landesparlament der Balearen

Dort hat die PP 35,83 % aller abgegebenen Stimmen erzielt - das beste Ergebnis der PP seit 2011. Damit haben Konservativen genauso viele Sitze, nämlich 25, wie die gesamte Linke zusammen. Vox hat sich auf den dritten Platz vorgearbeitet und konnte acht Abgeordnete gewinnen, fünf mehr als bei den letzten Wahlen. Das entspricht 13,9 % der Wählerschaft.

Die zweitplatzierte Partei, die PSIB-PSOE, kam auf 18 Sitze, einen weniger als 2019. Francina Armengol erreichte 26,5 % der gesamten Wählerschaft. Die links-regionalistische Partei Més per Mallorca behielt ihre vier Sitze. Der Zusammenbruch der linken Koalition wurde demnach durch die links-regionalistische Parteil Unidas Podemos verursacht, die fünf ihrer bisherigen sechs Abgeordneten einbüßten. So wird ihre Spitzenkandidatin, Antònia Jover, nicht ins Parlament der Balearen einziehen. Noch größer war das Wahldebakel unter Regionalisten und Liberalen. Die rechts-regionalistische Partei PI konnte ihre Repräsentation im Balearen-Parlament nicht behalten; sie hatte in der letzten Legislaturperiode drei Sitze. Die liberale Partei Ciudadanos verlor ebenfalls alle ihrer fünf Sitze und ist ebenfalls aus der autonomen Institution verschwunden.

Inselrat Mallorca

Auch in Mallorcas Inselrat dürfte es nach den Wahlen ein großes Stühle-Rücken geben. Ähnlich wie im Balearen-Parlament eroberte die Partido Popular nach acht Jahren ihre Mehrheit zurück. Damit zeichnet sich der Konservative Llorenç Galmés als Nachfolger von Cati Cladera (PSIB-PSOE) ab, nachdem seine Partei jetzt mit dreizehn Abgeordneten im Inselrat vertreten ist. Für eine regierungsfähige Mehrheit ist die PP genauso wie im Landesparlament auf eine Koalition mit der Vox-Partei angewiesen.

Die PSOE hat bei den Wahlen einen ihrer bisherigen zehn Abgeordneten eingebüßt, und behält neun, was allerdings nicht ausreicht, um das Regierungsbündnis der letzten beiden Legislaturperioden zu erneuern, da Unidas Podemos mit dem Verlust ihrer drei Abgeordnetenplätze aus der Institution verschwindet. Ganz im Gegensatz dazu behauptet sich Més per Mallorca, das den Rechtsrutsch überlebte und die bisherigen vier Sitze im Inselrat behält.

Gemeinden

Der Rechtsrutsch nach den Wahlen hat auch vor Mallorcas Gemeinden nicht Halt gemacht. Die PP erhielt in 24 der 52 Kommunen die meisten Stimmen, in zehn Rathäusern errangen sie gar die absolute Mehrheit . Darüber hinaus könnten die Konservativen die Schlüsselrolle in bisherigen klar sozialistischen "Hochburgen" wie Calvià übernehmen, wo trotz der Tatsache, dass die PSIB-PSOE die meisten Stimmen erzielte, das Bündnis zwischen der PP und der extremen Rechten ihnen höchstwahrscheinlich das Bürgermeisteramt entreißen wird.

Kaum geändert hat sich die politische Couleur in den Gemeinden, in denen die PP traditionell das Sagen hatte, wie Santanyí, Campos, Ses Salines oder Felanitx. Die PP erzielte auch eine absolute Mehrheit in Selva, Mancor, Alaró, Andratx, Estellencs, Escorca, Maria de la Salut oder Sineu. In Marratxi konnten die Konservativen die Anzahl der Wählerstimmen im Vergleich zu vor vier Jahren verdoppeln.

Die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hat eine Liste aller Ergebnisse in den jeweiligen Gemeinden Mallorcas erarbeitet. Zu der Seite kommen Sie über folgenden Link:

Wahlergebnisse in allen Gemeinden