Nach dem Referendum und einem anschließenden Beschluss zur Abspaltung von Spanien war Katalonien 2017 von der Zentralregierung unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont entzog sich dem Zugriff der spanischen Justiz, indem er sich mit Ponsatí und weiteren Separatisten ins Ausland absetzte. Die im Land gebliebenen Mitstreiter wurden zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt, inzwischen aber begnadigt.
Ponsatí war mit dem Wagen über die französische Grenze eingereist und hatte in Barcelona zunächst eine Pressekonferenz abgehalten. Unter dem Jubel von Unabhängigkeitsbefürwortern ging sie dann auf die Straße, wo sie festgenommen wurde. Die Beamten ignorierten laut RTVE ihren Verweis auf ihre Immunität als Europaabgeordnete. Die Festnahme sei illegal, klagte Puigdemont auf Twitter. "Aber in Spanien spielt die Rechtsstaatlichkeit eher eine untergeordnete Rolle", schrieb er.
Die Vorwürfe gegen die Europaabgeordnete können nach einer jüngsten Reform des Strafgesetzes nicht mehr mit einer Haftstrafe, sondern nur noch mit einer Geldstrafe sowie einem Ausschluss von öffentlichen Ämtern für einen Zeitraum von sechs Monaten bis zwei Jahren bestraft werden. Einige spanische Medien vermuten, Ponsatí sei wegen der Regional- und Kommunalwahlen vom 28. Mai nach Spanien zurückgekehrt.
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