Schon seit Kindesbeinen auf Sport fixiert: Die Frankfurterin Natascha Schmitt.

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Auf Mallorca war sie schon viermal am Start, gewann vor einem Jahr den Internationalen Triathlon von Portocolom und wurde beim Ironman 70.3 in Port d'Alcúdia Zweite (2012), Fünfte (2013) und in diesem Jahr Sechste. An selber Stelle wird Natascha Schmitt auch am 27. September wieder ins Wasser gehen, zur Spanienpremiere des Ironman über die Volldistanz. Ihre größten Erfolge wie den Sieg beim Frankfurter City-Triathlon feierte sie über die Kurz- oder Mitteldistanz. "Ich will irgendwann aber in Hawaii starten und dafür muss ich auch die Langdistanz trainieren", sagt die 28-Jährige. Die Strecke von Alcúdia kennt sie bestens, wenn sie auch für die Volldistanz (3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen) verändert wurde. "Ich liebe es, zum Kloster Lluc hochzufahren. Ob ich das mit 110 Kilometern in den Beinen dieses Mal auch noch denke, weiß ich allerdings noch nicht", sagt sie.

Dennoch ist ein Platz auf dem Podium ihr Ziel. "Zum Saisonende kommen wir alle müde nach Mallorca", glaubt sie. Als gelernte Kurzstrecklerin ist sie tendenziell schnell unterwegs und trainiert auch überwiegend in kürzeren Einheiten. "Das ist ein Trend in der Szene, dass die meisten von der Kurzdistanz auf die lange Strecke wechseln, dadurch insgesamt das Tempo anheben", sagt Schmitt. Früher seien die Disziplinen stärker getrennt gewesen.

Wenn Natascha Schmitt nicht gerade auf Wettbewerben unterwegs ist, arbeitet sie als Trainerin bei Eintracht Frankfurt. Von den Einkünften bestreitet die diplomierte Sportwissenschaftlerin ihre alltäglichen Ausgaben. "Was ich an Preisgeldern verdiene, geht meistens für die Reisen wieder drauf", erklärt die 28-Jährige.

Schmitt trainiert jedoch nicht nur Athleten. Auch abnehmwillige Sportmuffel werden von ihr zum Laufen gebracht. Dabei fällt ihr vor allem der fehlende Bewegungsdrang der Kinder auf. "Es fällt ihnen schwer, sich zum Sport machen zu motivieren." Hinzu komme die oftmals schlechte Ernährung. "Was ich da manchmal beim Einkaufen in den Wagen sehe. Da fehlt es einfach an Aufklärung", sagt Schmitt.

Sie selber wurde schon als Kind mit dem Laufvirus infiziert. "Der Vater einer Freundin nahm mich einmal zu einem Volkslauf mit", erinnert sie sich. Schmitt gewann auf Anhieb, seitdem war ihr Ehrgeiz geweckt. "Ich hab meiner Mutter gesagt, ich will mindestens 100 Pokale gewinnen." Das ist Natascha Schmitt gelungen. Mittlerweile hat sie mehr als 250 in ihrer Vitrine stehen. Vielleicht kann sie am 27. September den nächsten in ihre Sammlung stellen.

(aus MM 37/2014)