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"Wir haben im vergangenen Jahr nicht alle Ziele erreicht, sind aber auf einem guten Weg", meint André Schulze. Der 43-Jährige ist einer der sportlichen Leiter des Radprofiteams Bora-Hansgrohe, das seit 2017 zur absoluten Elite gehört und als Team der UCI-World-Tour an den Start geht. "Wir haben uns Anerkennung erkämpft und über 30 Siege herausgefahren. Und dann gab es noch am Jahresende den Weltmeistertitel von Peter Sagan. Wir sind auf einem guten Weg", freut sich Schulze.

Die Rennfahrer von Bora-Hansgrohe haben in diesem Winter schon einige Zeit an der Playa de Palma verbracht. Basis war und ist das Hotel Iberostar Cristina. Dort logierte man auch im Dezember und der Slowake Sagan, der auch schon 2015 und 2016 Weltmeister war, lernte erstmals Mallorca kennen. In den vergangenen Tagen konnte man den 27-Jährigen allerdings nicht auf der Insel treffen. Denn zusammen mit einem Teil des Teams fährt er in Australien die Tour Down Under.

Offiziell endet das Bora-Hansgrohe-Trainingslager an diesem Donnerstag, 18. Januar. Ein Teil der Fahrer bleibt aber auf eigene Faust auf der Insel. Denn elf von ihnen treten bei der Mallorca-Challenge an, die von 25. bis zum 28. Januar stattfindet (Infos am Ende des Textes). Eine andere Gruppe ist vor ein paar Tagen von Palma aus nach Argentinien gereist. "Solch eine Dreiteilung kommt bei den ganz großen Teams häufig vor. Vor allem zu Beginn der Saison, wenn viele Fahrer Rennen brauchen", erläutert André Schulze, der zusammen mit seinem Kollegen Jens Zemke die sportliche Leitung der Bora-Hansgrohe-Mannschaft bei der Mallorca-Rundfahrt innehat. An den vier Renntagen wird das Team in unterschiedlichen Besetzungen an den Start gehen. Geplant ist, dass jeweils sieben das Rennen fahren, die anderen trainieren. Denn das ist schon seit Jahren einer der Gründe, warum viele Profi-Rennställe die Challenge zum Start in die neue Saison nutzen: Da es sich bei der "Rundfahrt" genau genommen um vier Einzelrennen handelt, kann man hinsichtlich der Teilnehmer variieren. "Wir bereiten uns mit der Challenge auf die Saison vor, wollen aber trotzdem schon das eine oder andere erreichen. Auch Fahrer aus der zweiten Reihe haben die Chance, sich ins Gespräch zu bringen", so Schulze, der früher selber Radprofi war und in seiner aktiven Zeit unter anderem für Wiesenhof, Lamonta und Netapp in die Pedale getreten hat.

Unter dem Namen Netapp ist das heutige Bora-Hansgrohe-Team 2010 als drittklassiger Rennstall gestartet. Inzwischen ist man oben angekommen, rund 80 Mitarbeiter gehören zum Team, das mit einer deutschen Lizenz seine Rennen bestreitet. Doch obwohl Bora-Hansgrohe als deutsches Team gilt, fahren die wenigen prominenten Profis aus Alemania für andere Mannschaften. Für André Schulze kein Problem: "Man kann nicht jeden Fahrer bekommen, den man vielleicht gerne hätte. Wir sind sehr glücklich mit unserer Mannschaft und haben viele talentierte deutsche und österreichische Profis, die wir versuchen zu entwickeln."

Mallorca-Challenge mit 18 Teams

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Mit Bora-Hansgrohe, Movistar, Trek-Segafredo, Lotto-Soudal und dem Team Sky nehmen fünf Rennställe der UCI-World-Tour an der diesjährigen Mallorca-Rundfahrt "Challenge Ciclista Mallorca" teil (25. bis 28. Januar). Dazu gesellen sich zwölf Mannschaften der Kategorien Professional Continental und Continental, unter anderem das Team Sauerland aus Deutschland, sowie die spanische Bahnrad-Nationalmannschaft.

Donnerstag, 25. Januar: Trofeo Campos - Porreres - Felanitx - Ses Salines. Nach dem Start in Campos (11.55 Uhr) geht es unter anderem nach Porreres, Felanitx, Santanyí, Sa Ràpita, Campos. Das Ziel ist in Ses Salines. 177,7 Kilometer.

Freitag, 26. Januar: Trofeo Serra de Tramuntana. Start in Sóller (11.55 Uhr), dann Deià, Esporles, Valldemossa, Alaró. Das Ziel ist in Deià. 153,9 Kilometer.

Samstag, 27. Januar: Trofeo Lloseta - Andratx. Start ist in Lloseta (11.50 Uhr), dann geht es unter anderem über Pollençá, Binissalem, Santa Maria, Valldemossa, Peguera und Camp de Mar nach Andratx. 171,9 Kilometer.

Sonntag, 28. Januar: Trofeo Playa de Palma - Palma. Start um 10 Uhr an der Playa de Palma, dann über Algaida, Santa Margalida, Esporles zum Ziel auf Palmas Paseo Marítimo. 159,6 Kilometer.

(aus MM 3/2018)