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Iberostar ist auf dem Weg zum plastikfreien Hotel – zumindest, was Einwegplastik angeht. Das Unternehmen hat sich auf die Fahnen geschrieben, mit seiner Initiative „Wave of Change” (deutsch: Welle der Veränderung) ab 2020 in seinen Hotels ohne Einwegplastik auszukommen. Nicht nur in Spanien, sondern in allen 120 Hotels in derzeit 19 Ländern.

Im Iberostar Bahía de Palma an der Playa funktioniert das bereits. Am Pool gibt es nur noch Gläser aus Hartplastik, dort ist aus Sicherheitsgründen kein Echtglas verwendbar. Auf den Zimmern kann auf Wunsch Wasser in Glasflaschen bestellt werden. Die Kaffeemaschinen in den Suiten werden mit kompostierbaren Kapseln befüllt.

Die hellen Zimmer im Iberostar Bahía de Palma wirken alles andere als überladen. In den Duschen hängen drei weiß-braune Seifenspender nebeneinander: Duschgel, Haarshampoo, Haarspülung. Wiederbefüllbar und aus kompostierbarem Material. Diese tragen einerseits dazu bei, dass kein Abfall aus plastiklastigen „Mini”-Produkten anfällt, andererseits sparen sich Gäste somit auch einige Kilo im eigenen Gepäck.

Accessoires für die Körperpflege gibt es auf Wunsch vom Hotel ebenfalls recycelbar: Zahnbürsten und Rasierer aus Bambus, юein Nähkit aus Mais. Auch die Plastikfolie, in die die weißen Gäste-Hausschuhe einmal eingewickelt waren, gibt es nicht mehr. Auf den Wagen der Putzfrauen stechen kompostierbare Müllsäcke ins Auge. Gerade statten sie die Zimmer mit den Standard-Utensilien aus: Statt Plastik-Kugelschreiber gibt es zum Schreibblock nur noch Bleistifte, in der Minibar statt Plastikflaschen oder Chipstüten Snacks in Glasbehältern.

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Der Restaurantbereich bleibt von Iberostars „Welle der Veränderung” nicht unberührt: Selbst die Kochschürze der Köche hat eine Alternative zum plastikverstärkten Spritzschutz bekommen. Serviert wird auf Porzellantellern. Ketchup und Senf gibt es in kleinen Dispensern, nicht wie oft üblich in industriell abgepackten Plastiktütchen.

Das gesamte Personal wurde in Trainings auf Achtsamkeit beim Thema Nachhaltigkeit geschult, erzählt Soraya Romero, die bei Iberostar Nachhaltigkeitsbeauftragte ist. Selbst die Lieferanten unterschreiben digital auf einem Tablet, um unnötige Papierberge zu vermeiden. Zu der Bewegung „Wave of Change” gehört außerdem, nachhaltige Fischerei zu unterstützen und durch gezielte Aktionen Meer und Küsten sauber zu halten.

Mit dieser seit 2017 laufenden Initiative ist der Konzern in Spanien Vorreiter. Schaut man auf die Zahlen, war das schon jetzt ein Mammut-Projekt: Angefangen bei Plastikstrohhalmen, von denen rund zehn Millionen Stück weltweit in den Hotels der Kette verbannt wurden. Alleine Wäschesäcke aus Plastik haben Abfälle in einer Größenordnung von 3000 Kilo pro Jahr verursacht, die Verpackung der Produkte in der Minibar 900 Kilo jährlich. Für Altlasten wie diese konnten die Verantworltichen in jahrelanger Planung umweltfreundliche Alternativen finden.

Treibende Kräfte hinter der Idee sind Konzernchef Miquel Fluxàs deutsch-mallorquinische Töchter Gloria und Sabina. Für die beiden, die das Unternehmen in vierter Generation mitführen, ein notwendiger Schritt, um ihre Heimat zu schützen. Neuster Clou: Jeder Gast erhält auf seinem Zimmer wiederbefüllbare Hartplastikflaschen als Geschenk. Ein nachhaltiges Souvenir, das zugleich Müll vermeiden soll. Im Hotel auffüllbar mit „garantiert sauberem Trinkwasser” aus Automaten des Kooperationspartners Aguaviva.