Pauschalkunden von Thomas Cook sollen nun von der Bundesregierung entschädigt werden. | Archiv

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Wie das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, will die Bundesregierung am Mittwoch im Kabinett beschließen, Pauschalurlaubern des insolventen Reiseunternehmens Thomas Cook finanziell unter die Arme zu greifen.

Dabei soll es offenbar um jenen Betrag gehen, für den die Zurich Versicherung aller Voraussicht nach nicht aufkommen wird. Denn die Versicherungssumme, mit der die Kunden abgesichert waren, reicht nach Angaben der Zurich nicht aus. Sie betrug 110 Millionen Euro, aufgrund der Pleite sind Experten zufolge aber Schäden von bis zu 500 Millionen Euro entstanden.

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Offenbar sieht der Bund nun vor, den Betrag zu übernehmen, der deutschen Kunden nicht durch die Zurich Versicherung ersetzt werden kann.

Hintergrund: Pauschalreisen sind im Regelfall gesetzlich über einen Sicherungsschein abgesichert, damit Kunden im Fall einer Insolvenz des Reiseveranstalters ihr Geld zurückbekommen. In der Bundesrepublik wurde diese EU-Regelung 2018 umgesetzt, allerdings wurde die Haftungsobergrenze auf 110 Millionen Euro begrenzt.

Wie die Tagesschau weiter berichtet, kommt ein Rechtsgutachten der Zurich Versicherung zu dem Schluss, dass eine Staatshaftung durchaus denkbar sei, weil die deutsche Regierung die EU-Richtlinie mangelhaft umgesetzt habe. (cze)