Die Corona-Pandemie kann die Lust auf Urlaub nicht schwächen. Das Archivbild entstand im Vorjahr auf Menorca. | Josep Bagur Gomila

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Die Ankündigung der Öffnung der Grenzen von diesem Sonntag, 21. Juni, an hat in der vergangenen Woche zu einem Anstieg der Nachfrage nach touristischen Reservierungen auf Mallorca aus den wichtigsten europäischen Quellmärkten des Schengen-Raums geführt.

"Die Reaktivierung des Tourismus ist eine Tatsache, obwohl man bedenken muss, dass wir von einem sehr niedrigen Zahlenniveau ausgehen und dass eine Normalisierung der touristischen Aktivität erst allmählich erfolgen wird", hieß es seitens des balearischen Reiseagenturenverbandes Aviba. Die Anfragen für Reservierungen stammen – abgesehen aus dem wichtigsten Quellmarkt Deutschland – vor allem aus Polen, Tschechien, der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich.

Die Incoming-Reisebüros, die ausländische Reiseveranstalter auf Mallorca vertreten, verweisen darauf, dass auch aus dem England erhöhte Nachfrage zu verzeichnen sei. Allerdings werden Briten voraussichtlich frühestens erst von Mitte Juli an auf die Insel fliegen können, wenn sich die Coronavirus-Deeskalation in England weiterhin positiv entwickelt.

Ein Problem für Reiselustige, die einen Aufenthalt buchen möchten, ist indes, dass auf vielen Webseiten der Hotelketten die Öffnungsdaten der Unterkünfte nicht aufgeführt sind. Tatsächlich ist die überwiegende Mehrheit der Unterkünfte noch geschlossen. Unterdessen wurde bekannt, dass die größte Nachfrage für Hotels besteht, die sich an der Playa de Palma sowie in Cala Millor, Alcúdia-CanPicafort, Muro und Santanyí besfinden sowie in den touristischen Küstenorten von Calvià, die nicht vom britischen Tourismus dominiert werden, also etwa Peguera oder Santa Ponça.

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Hotelketten

Nicht ganz so optimistisch äußerte sich der Präsident des Verbandes der Hotelketten (ACH), Gabriel Llobera. Noch verzeichnet seine Organisation "mehr Stornierungen als Reservierungen". Dieser Trend werde sich indes umkehren, sobald sich die aktuelle Situation normalisiere. "Das ist es, was wir alle hoffen".

Nach Lloberas Worten haben 17 Prozent der Menschen in Deutschland ihre Bereitschaft bekundet, ins Ausland reisen zu wollen. Das seien rund neun Millionen Bundesbürger. "Wir hoffen, dass in diesem Falle Mallorca das am stärksten nachgefragte Reiseziel sein wird. Das würde der gesamten Tourismusindustrie und der Wirtschaft der Insel zugute kommen".

Die Hotelverbände Mallorcas gehen davon aus, dass im Juli 30 Prozent der Unterkünfte geöffnet sein werden. (An der Playa de Palma machen im Sommer 47 Prozent der Hotels auf.) Der Prozentsatz dürfte sich noch erhöhen, wenn das aktuelle Problem mit der Kurzarbeitsregelung (ERTE) gelöst ist. Nach Lloberas Worten besteht in dieser Frage derzeit noch Unsicherheit. Erst wenn die Unternehmer flexibel mehr Mitarbeiter einstellen können, werden sich weitere Hotels öffnen.

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