Tui-Chef Fritz Joussen. | Archiv Ultima Hora

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Trotz der Corona-Krise geht der Tui-Konzern in diesem Jahr von einem "weitgehend normalen Sommer" beim Reiseverkehr auch Richtung Mallorca aus. Um eine optimale Auslastung zu erreichen, werde man allerdings nur rund 80 Prozent so viele Flugreisen wie in früheren Jahren anbieten, kündigte Fritz Joussen, der Vorstandschef des Touristikriesen aus Hannover an. In den Sommerferien sei es daher wahrscheinlich, "dass die Jets auf manchen Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht sind", sagte er der Zeitung "Rheinische Post". Tui will nach seinen Worten in diesem Jahr auch alle 16 Kreuzfahrtschiffe des deutsch-britischen Konzerns wieder einsetzen.

"Alle unsere Marktforschungen zeigen, dass es eine enorme Sehnsucht der Menschen gibt, nach dieser schwierigen Corona-Zeit wieder schöne Reisen machen zu können", so Joussen. Es gebe hier einen "hohen Nachholbedarf".

Der Tui-Chef rechnet nach eigenen Worten damit, dass die kürzlich gestarteten Impfungen gegen das Coronavirus schon bald Reisebeschränkungen unnötig machen werden: "Wenn wir die besonders gefährdeten Gruppen vor einer Infektion geschützt haben, können die Einschränkungen insgesamt stark fallen."

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Erst 2022 sei allerdings damit zu rechnen, dass die Tourismusbranche wieder an das Niveau des Rekordjahres 2019 anknüpfe. 2021 werde allein wegen eines zu erwartenden schwachen ersten Halbjahres noch ein "Jahr des Überganges".

Gegenwärtig gäben Urlauber mehr für Reisen aus, berichtete Joussen. Ein Grund sei, dass Gutscheine für 2020 stornierte Reisen eingelöst würden. "Die Kunden buchen hochwertiger. Viele haben zusätzlichen Spielraum im Budget, wählen dann ein 5- statt das 4-Sterne-Hotel."

Er sei sich sicher, dass sich das Urlaubsgeschäft deutlich schneller erhole als das allgemeine Reisegeschäft inklusive Geschäftsterminen: "Videokonferenzen ersetzen weiterhin so manches Gespräch, aber ein Urlaubserlebnis lässt sich nicht digital ersetzen."