Null Toleranz: So hart nehmen Polizisten neuerdings auch deutsche Exzesstouristen in Cala Rajada ran

Nächtliche Patrouillen der Lokalpolizei sollen für Ruhe und Ordnung in der deutschen Urlauberhochburg sorgen

Beamten der Lokalpolizei vor einem Lokal im Ausgehvierte von Cala Ratjada. | jramirez

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Die vor allem unter deutschen Pauschalurlaubern beliebte Ferienort Cala Rajada an der Ostküste von Mallorca hat in den letzten Wochen für negative Schlagzeilen gesorgt. Massenschlägereien, Zusammenstöße zwischen Gästen und Türstehern von Bars und Diskos sowie Vandalismus auf offener Straße beherrschen immer öfter das Nachtleben. Die Lokalolizei greift nun durch, um dem ausufernden Verhalten in den einschlägigen Ausgehvierteln Einhalt zu gebieten.

In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Videos von teils gewalttätigen Auseinandersetzungen auf offener Straßen in den sozialen Netzwerken verbreitet. Diese Bilder, aufgenommen von Gästen und Diskothekenpersonal, haben das Problem inselweit bekannt gemacht. In Reaktion darauf hat der Stadtrat von Capdepera eine „Null-Toleranz-Strategie“ beschlossen, um gegen die wachsenden Sicherheitsprobleme vorzugehen.

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Eine Patrouille der Lokalpolizei, die am vergangenen Samstag (7.9.) von einem Team der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora begleitet wurde, konzentrierte sich in einer nächtlichen Kontrollfahrt auf das Diskothekenviertel von Cala Rajada. Zunächst wurde die Einhaltung der Lärmgrenzen überwacht. „Von 23 Uhr bis Mitternacht liegt die zulässige Lautstärke bei 65 Dezibel, danach sinkt sie auf 55 Dezibel. Ab Mitternacht ist Musik im Freien strikt verboten“, erklärt der für die Kontrollen zuständige Beamte. Alle geprüften Lokalitäten hielten sich an die Vorschriften.

Im Anschluss führte die Polizei Alkohol- und Drogenkontrollen an der Avinguda Joan Carles I durch. Acht Tests wurden unter der Aufsicht des Chefinspektors der Ortspolizei, Sebastià Morey, durchgeführt, ein Fahrer wurde mit einem Wert von 0,38 Promille verwarnt. „Cala Rajada erlebt im Sommer täglich eine Art Wochenende“, sagt Morey. „Wir verstärken deshalb unsere Präsenz, um präventiv Alkohol- und Drogenkontrollen durchzuführen.“

Die Polizei überwachte anschließend erneut das Viertel, um Auseinandersetzungen zu verhindern. Dank der verstärkten Präsenz konnten Gewaltvorfälle im Keim erstickt werden. Die Operation wurde von einem Einsatz-Fahrzeug des Zivilschutzes sowie einem Rettungswagen unterstützt, um bei Bedarf schnelle medizinische Hilfe leisten zu können. Joan Bailón, Leiter der Zivilschutzgruppe, betonte die Bedeutung ihrer Arbeit zur Unterstützung der lokalen Polizei.