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So revolutioniert Ryanair die Essensbestellung auf Flügen nach Mallorca

Gerade erst hat die Billigairline einen neuen Service ausgerollt. Wie Sie sich künftig Getränke und Snacks einfach an Ihren Sitzplatz im Flieger liefern lassen, erklärt MM

"Bestellung direkt zum Sitzplatz – schneller als der Servicewagen", so bewirbt Ryanair die neue Art der Essensbestellung auf Mallorca-Flügen sowie im gesamten Streckennetz. | Ryanair

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Die Fluggesellschaft Ryanair hat eine neue Art der Essensbestellung auf Mallorca-Flügen eingeführt. "Order to Seat" heißt der Service, der neuerdings erstmalig im gesamten Streckennetz angeboten wird. Fluggäste können sich per App etwas zu trinken oder zu essen bestellen, ohne darauf zu warten, dass die Flugbegleiter mit dem Wagen vorbeikommen. Zuerst berichtet über den neuen Service hatte das Branchenportal airliners.de.

"Order to Seat" ist jetzt schon in der Ryanair-App verfügbar (siehe Screenshot). Um es nutzen zu können, müssen Flugreisende an ihren Smartphones Bluetooth aktivieren. Dann können sie die gewünschten Lebensmittel dem Warenkorb hinzufügen. "Die Crew liefert dann die per App aufgegebenen Bestellung vor dem ersten Trolley-Service aus", sagte Ryanair-Marketing-Chef Dara Brady gegenüber airliners.de. Wer Hunger oder Durst hat, muss also nicht warten, bis die Crew mit dem Bordservice beginnt.

Bezahlt wird das bestellte Menü dann direkt bei der Auslieferung am Sitzplatz beim Bordpersonal. Eine Bezahlung direkt in der Ryanair-App sei aktuell noch nicht möglich, heißt es seitens Ryanair. Der Verantwortliche erklärte in dem Interview die Gründe dafür: "Dass wir nicht auf dem Endgerät der Passagiere abrechnen, hat natürlich zunächst etwas damit zu tun, dass wir uns an Bord in einer Offline-Umgebung befinden. Der entscheidende Punkt ist aber, dass wir die Zahlung ohnehin erst abbuchen wollen, wenn die Bestellung tatsächlich geliefert wird. Falls also mal ein Artikel nicht verfügbar sein sollte, findet keine Transaktion statt." In diesem Fall informiere die Crew den Passagier einfach und schlage alternative Artikel vor.

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Nach einer langen Testphase ist der "Order to Seat"-Service über die vergangenen sieben Monate auf das gesamte Ryanair-Streckennetz ausgerollt worden. "Wir wollen zum einen den Bestellprozess für die Passagiere bequemer gestalten. So können die Leute jetzt beispielsweise schon am Gate vorbestellen, während sie warten. Oder sie bestellen, wenn sie im Flugzeug sitzen – und zwar egal, ob der Trolley gerade vorbeikommt oder nicht. Wichtig ist, dass niemand einschläft, obwohl er eigentlich etwas bestellen wollte!", so der Marketing-Chef der Billigairline.

Mehr Umsatz geplant

Allerdings steht der Umsatz für die irische Fluggesellschaft dabei im Vordergrund: "Wenn wir pro Passagier an Bord nur einen Euro mehr einnehmen können, dann summiert sich das pro Jahr auf 200 Millionen Euro. Zusatzeinnahmen sind also keine Kleinigkeit für uns, es ist ein sehr wichtiger Aspekt unseres Geschäftsmodells." Dabei vergleicht die Ryanair sich mit der wohl bekanntesten Fast-Food-Marke der Welt: "Wir bauen mit 'Order to Seat' quasi eine Ryanair-Version eines McDonald’s-Bestellterminals. Das ist dort mittlerweile super relevant für den Umsatz."

Auch für die Zukunft gibt es bei Ryanair schon Visionen, wie die neuartige Essensbestellung per App noch verfeinert werden könnte. Der Marketing-Chef gibt einen kleinen Einblick: "Wir planen beispielsweise, weitere Möglichkeiten wie personalisierte Empfehlungen hinzuzufügen (…) Man kann sich das so vorstellen, als würde man sagen: 'Als du letztes Mal auf diesem Flug von Berlin nach London geflogen bist, hast du einen Kaffee bestellt. Willst du das heute auch wieder?' Und dann geht es weiter mit Upselling: 'Möchtest du vielleicht noch ein Kitkat zu deinem Kaffee?' Die Möglichkeiten in dem Bereich sind schier unendlich."