Wer über Ostern nach Mallorca und den Nachbarinselns reisen will, muss in diesem Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Hotelpreise auf den Balearen steigen laut einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Simon-Kucher um durchschnittlich 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem neuen Durchschnittspreis von 165 Euro pro Nacht gehört die Inselgruppe damit zu den teuersten Reisezielen Spaniens zum Saisonstart.
Balearen überholen Kanaren und Alicante
Der sprunghafte Anstieg lässt die Balearen im nationalen Preisvergleich aufrücken: Sie liegen nun vor den Kanarischen Inseln, Gerona und Alicante. Im Bericht "The Hotel Pricing Outlook" wird dies als Ausdruck einer kräftigen Markterholung gewertet – nach einer Phase der Abschwächung im Vorjahr. Neben den Balearen zeigen nur Madrid und Barcelona ähnlich positive Tendenzen, mit Preissteigerungen von rund zehn Prozent und Tagesraten jenseits der 240-Euro-Marke.
Besonders Mittelklasse und günstige Hotels betroffen
Auffällig ist: Der Preisaufschwung betrifft auf den Balearen vor allem Hotels der Economy- und gehobenen Mittelklasse. Das deute auf eine Erholung in mehreren Segmenten zugleich hin, heißt es in der Analyse. Ein einheitliches Bild zeigt sich dabei nicht in ganz Spanien. Während in Madrid vor allem Luxushotels teurer wurden, sanken die Preise für Budget-Unterkünfte sogar leicht.
Trotz des späten Ostertermins in diesem Jahr – Mitte April – konnten die Balearen laut Bericht frühere Verluste im Tourismusbereich ausgleichen. Andere Reiseziele dagegen verzeichneten in der Osterwoche Stagnation oder sogar Preisrückgänge. Insgesamt seien es vor allem Zeiträume mit besonders hoher Nachfrage, die sich derzeit der allgemeinen Konjunkturabkühlung entziehen, so die Autoren der Studie.
Laut Miguel Afán de Ribera, Partner bei Simon-Kucher, könnte sich die wirtschaftliche Abschwächung ab Sommer stärker auf den Tourismussektor auswirken. Bis dahin jedoch profitierten Urlaubsregionen wie die Balearen weiter von ihrer hohen Anziehungskraft. Die Studie basiert auf einer Analyse von mehr als 2000 Hotels der Drei-, Vier- und Fünf-Sterne-Kategorie zwischen dem 17. und 20. April.
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