Die mallorquinische Hotelgruppe Iberostar hat es in die Riege der 100 einflussreichsten Unternehmen der Welt geschafft – zumindest laut dem amerikanischen Nachrichtenmagazin TIME. In der diesjährigen Ausgabe der „TIME100 Most Influential Companies“ ist Iberostar nicht nur das einzige spanische Unternehmen, sondern auch der einzige Vertreter der weltweiten Tourismusbranche.
Die Auszeichnung würdigt das Engagement des Familienunternehmens für ein verantwortungsvolles Geschäftsmodell und seine Ambitionen, die Reisebranche durch wissenschaftlich fundierte Innovationen umzukrempeln.
Nachhaltigkeit statt Showprogramm
Das Lob aus den USA trifft auf eine Firma, die längst versucht, sich neu zu erfinden: weg vom Image des All-inclusive-Massenanbieters, hin zu einem Modell, das Klima, Biodiversität und lokale Gemeinschaften ernsthaft berücksichtigt. Iberostar hat in den vergangenen Jahren unter dem Label Wave of Change Initiativen gestartet, die vom Schutz mariner Ökosysteme über die Einführung nachhaltiger Lieferketten bis hin zur Minimierung von Abfällen reichen. Auch bei der Hotellerie selbst will man neue Wege gehen – zirkulär, emissionsarm und mit Fokus auf regionale Wertschöpfung.
„Diese Anerkennung durch TIME ist für uns Ansporn und Bestätigung zugleich“, sagt Sabina Fluxà, CEO des Unternehmens. „Wir sehen den Tourismus nicht als Gegensatz zu Nachhaltigkeit – sondern als Vehikel für positive Transformation.“
Vom Mittelmeer bis in die Karibik
Tatsächlich ist die mallorquinische Gruppe längst kein rein mediterraner Player mehr: Iberostar betreibt weltweit rund 100 Vier- und Fünf-Sterne-Hotels in 13 Ländern, beschäftigt mehr als 37.000 Mitarbeitende aus 95 Nationen und betreibt mit World2Meet eine eigene Touristik-Sparte, die die komplette Wertschöpfungskette abdeckt – von der Reiseplanung bis zur Rückreise. Gloria Fluxà, Vizepräsidentin und Chief Sustainability Officer, formuliert die Vision so: „Wir wollen ein Tourismusmodell schaffen, das nicht nur Gewinne generiert, sondern aktiv zum Erhalt der Natur und zur Resilienz der Gesellschaft beiträgt.“ Mit anderen Worten: Ökobilanz statt Poolparty.
Auch wirtschaftlich scheint die Rechnung aufzugehen. TIME begründet die Auswahl mit den „positiven Auswirkungen, der Innovationskraft und dem Mut zur Veränderung“. Der Erfolg von Iberostar, so der Subtext, liege eben nicht nur in der Luxus-Architektur, sondern im strategischen Umbau der Marke – vom Ferienanbieter zum globalen Vorreiter einer Branche im Wandel. Während andere Hotelketten noch an Plastikstrohhalmen und All-you-can-eat-Buffets festhalten, setzt Iberostar auf wissenschaftliche Studien, digitale Prozesse und echte Langfristziele. Und das alles unter dem Banner eines Unternehmens, das seit 1877 in Familienbesitz ist – ein Anachronismus, der plötzlich wie ein strategischer Vorteil wirkt.
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