Retro bis ins Detail: Bei den neuen Lorycs ist der 20-er Jahre-Charme an jeder Ecke zu spüren.

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"Da staunt man, was? Ja, das Auto ist schon an", sagt Karl-Heinz Bosch, den alle nur Charly nennen, und winkt einladend. "Steig ein."

Wer das Fahrzeug sieht, in dem Bosch fröhlich lächelnd thront, der erwartet einen lauten, knatternden Motor: Große Borrani-Speichenfelgen, analoges Armaturenbrett, glänzende Aluminium-Karosserie, keine Türen, kein Dach, stattdessen schicke Ledersitze und eine freistehende Windschutzscheibe - alles am "Loryc Electric Speedster" versprüht Charme der 1920-er Jahre. Und doch: Es herrscht Stille, als Bosch das Fahrzeug langsam aus seiner Werkstatt in Calviàs Industriegebiet Son Bugadelles lenkt.

"Ich sehe mich als Botschafter der Elektro-Mobilität", sagt Bosch. Vier Modelle der alten mallorquinischen Marke "Loryc" hat Bosch bereits nachgebaut und sie alle werden mit Batterie statt mit Motoren betrieben. "Hier stinkt nichts, hier lärmt nichts", so Bosch zufrieden. "Über Vernunft ein Bewusstsein für E-Mobilität zu schaffen ist schwer. Wenn man es mit Spaß verbindet, ist es leichter", sagt er und lacht. Überhaupt scheint er das Grinsen kaum aus dem Gesicht zu bekommen, wenn er in einem seiner "Babys" sitzt. Kein Wunder: Seit wenigen Wochen hat der Schwabe die offizielle Erlaubnis, mit den Lorycs auch auf Mallorcas Straßen zu fahren - und die nutzt er. "Mindestens jeden Morgen und Abend zur Arbeit und zurück."

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ZUM HINTERGRUND
Die Firma "Loryc" wurde Anfang der 1920-er Jahre von drei mallorquinischen Unternehmern gegründet. Von 1922 bis 1923 wurden in einer Fabrikhalle in Palma 84 "Loryc"-Modelle gefertigt, die erfolgreich an Autorennen teilnahmen. Bereits 1923 musste die Firma jedoch Konkurs anmelden, da die Zölle und Fertigungskosten auf der Insel zu hoch waren. Charly Bosch erfuhr vor wenigen Jahren von der Existenz der "Lorycs" und erwarb ein originales Modell und die Namensrechte.

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