Air-Berlin-Maschine im Sinkflug über Mallorca. | Carstino

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Der Gläubigerausschuss wird voraussichtlich am 15. September über die Aufspaltung der insolventen Air Berlin und ihrer für Mallorca-Flüge zuständigen Tochter Niki entscheiden. Das geht aus Informationen der Bild-Zeitung hervor.

Wer den Zuschlag für welche Firmenteile bekommt, ist noch unklar. Neuester Interessent für Niki ist deren Gründer und ehemalige Besitzer Niki Lauda. Der Ex-Rennpilot liebäugelt mit einem Gebot für sein früheres Unternehmen als Ganzes, wie er in den österreichischen Fernsehnachrichten sagte.

Ebenso wie der deutsche Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl, der für Air Berlin bieten will, muss Lauda jedoch zunächst Einsicht in die Bücher nehmen, bevor eine konkrete Summe genannt werden kann. Die Frist dafür endet am 13. September.

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Ob die zunächst favorisierte Lufthansa Niki tatsächlich allein übernehmen darf, ist schon aus kartellrechtlichen Gründen äußerst fraglich, da der Kranich in Österreich sonst eine Monopolstellung erlangen würde. In Branchenkreisen wird daher über eine Aufteilung der Crews, Flugzeuge und Landerechten des Konzerns spekuliert. Wie es heißt, könnten diese zwischen Tuifly, Easyjet und der Lufthansa-Tochter Eurowings gesplittet werden, damit eine gesunde Konkurrenz erhalten bleibt und die Neustrukturierung schnell genehmigt werden kann. Angeblich schnüren die Insolvenzverwalter bereits entsprechende Pakete.

Laut der Schweizer Fachzeitung Travel Inside schwindet unterdessen das Vertrauen in Air Berlin und Niki. Bei einer Umfrage unter 268 Reisebüro-Mitarbeitern ergab sich ein eindeutiges Ergebnis: Eine klare Mehrheit von 57,1 Prozent hat den Verkauf von Tickets sowohl von Air Berlin wie auch von der Tochter Niki vollständig beendet. 22,4 Prozent buchen lediglich Niki, aber zu Absicherungszwecken ausschließlich als Teil eines Pauschalarrangements. 5,2 Prozent buchen nur noch Niki, diese aber uneingeschränkt. Keinerlei Vorbehalte haben 15,4 Prozent der Teilnehmer. Sie schenken den beiden Airlines nach wie vor ihr Vertrauen.

"Wer jetzt bucht, geht kein hohes Risiko ein", glaubt unterdessen Vorstandschef Thomas Winkelmann, während seine insolvente Airline fleißig mit Last Minute und vermeintlichen "Schnäppchenangeboten" wirbt. Andere befürchten, dass es doch noch zu einem kompletten oder teilweisen "Grounding" kommen könnte, falls Leasinggeber ihre Flugzeuge zurückziehen. (mic)