Das Archivfoto zeigt Utz Claassen 2016 als Real-Mallorca-Präsidenten. | Patrcia Lozano

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Will Utz Claassen der Insel weiterhin verbunden bleiben? Der deutsche Unternehmer und frühere Eigentümer von Real Mallorca ist an einer Komplettübernahme von Air Berlin interessiert. Das zumindest berichtete das deutsche Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" am Freitag. Eine Komplettübernahme würde bedeuten, dass damit auch die Air-Berlin-Tochter Niki einbezogen sein würde. Sie ist derzeit ungeachtet all der Schlagzeilen um die insolvente Konzernmutter nach wie vor Marktführer auf den Flugrouten zwischen Mallorca und Deutschland, Österreich, Schweiz.

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Dem früheren Manager des württembergischen Energieversorgers EnBW oder des Technologieunternehmens Solar Millennium scheine es mit dem Engagement in der Luftfahrtbranche möglicherweise durchaus ernst zu sein, sagen Menschen, die ihn näher kennen. Nach Angaben des Spiegels soll Claassen in einem Schreiben an den Sachwalter der Air-Berlin-Insolvenz Lucas Flöther versichert haben, er wolle "einen möglichst großen Anteil der Arbeitsplätze ... gewährleisten". Dazu habe er "hochpotente und hochseriöse internationale Investoren" kontaktiert, mit denen er "freundschaftlich verbunden" sei. Die Frist zur Abgabe eines Angebots endet bekanntlich am 15. September.

Claassen war auf Mallorca einem großen Publikum bekannt geworden, als er 2010 zunächst Anteile des damaligen Erstligisten Real Mallorca erwarb und allmählich zum Mehrheitsaktionär sowie Ende 2014 zum Präsidenten des Fußballvereins aufstieg. Claassen und sein Führungsteam konnten den Klub dennoch nicht in der ersten spanischen Liga halten. Real Mallorca stieg 2016 in die zweite Liga, 2017 sogar in die dritte Liga ab. Im Vorjahr war Claassen zunächst vom Amt des Präsidenten zurückgetreten, im September wurde bekannt, dass der Manager auch seine letzten Anteile am Klub veräußert hatte.