Der 2004 geschlossene Steinbruch von Son Anglada in Establiments soll wieder in Betrieb genommen werden. Dagegen wehren sich die Anwohner. | P. Roig

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Bewohner von Palmas nördlichem Stadtteil Establiments protestieren gegen die Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs von Son Anglada. Die Gegner monieren etwa den Schaden für die Umwelt und die durch Explosionen zahlreichen Risse, die sich in ihren Häusern durch die Arbeiten befinden.

Nach 15 Jahren habe sich dort laut der Gegner ein neues Ökosystem gebildet, das nun wieder zerstört werden würde. Plan der balearischen Regierung ist es, aus dem Inneren 170.000 Kubikmeter Stein zu gewinnen.

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Am Montagabend hatte ein Nachbarschaftsverband in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, am Samstag mit einer großen Aktion gegen den Neubetrieb vorzugehen. 2004 wurde der Steinbruch aufgrund einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes geschlossen, auch, weil Nachbarschaftsverbände Druck machten.

Zudem wurde nach 50 Jahren festgestellt, dass nie eine Betriebsgenehmigung für das Ausbeuten erteilt worden war. In dem abgelegenen Teil der Stadt, der früher unabhängige Gemeinde war, haben auch Schauspieler Til Schweiger und bis vor kurzem noch Radprofi Jan Ulrich eine Finca besessen.

Früher gab es auf Mallorca vielerorts Steinbrüche. Im Inselosten wurde Sandstein abgebaut, Speckstein bei Binissalem und Kalkstein im Tramuntana-Gebirge. Heute sind weniger als 100 meist kleine Familienbetriebe noch beim Wirtschaftsministerium registriert. Seit der Bergbau 2014 auf den Balearen neu geregelt wurde, stehen viele Betriebe aufgrund der fehlenden Investitionen vor dem Aus.