Im November 2018 demonstrierten Mitarbeiter des Kraftwerks Es Murterar bei Alcúdia gegen dessen geplante Schließung. Rund 700 Angestellte sind bei einer Komplettabschaltung betroffen. | Elena Ballestero

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Die Teilschließung des Wärmekraftwerks Es Murterar bei Alcúdia Anfang Januar hat zur Entlassung von mindestens 80 Mitarbeitern geführt. Betroffen sind rund 30 Zuliefererbetriebe und 20 selbständig tätige Fahrer, die für den Kohlevertrieb zuständig sind.

Energieversorger und Betreiber Endesa beteuert, dass keine eigenen Mitarbeiter entlassen werden. Etwa 20 wurden bereits umgesiedelt. Vielmehr verpflichtet sich der Konzern, sein eigenes Personal für den Bau und die Verwaltung der Photovoltaik-Parks, die künftig geplant sind, auszubilden.

Die Schließung des mit Steinkohle befeuerten kombinierten Kohle- und Ölkraftwerks wurde bereits seit 2018 vorbereitet. Das führte zu Demonstrationen der Mitarbeiter. Das Gesetz zum Klimawandel, das in der vergangenen Legislaturperiode verabschiedet worden war, sieht einen stetigen Ausstieg aus der Kohlekraft auf Mallorca vor.

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Bis August 2021 wird die Leistung der beiden verbleibenden Kraftwerksteile reduziert. Der Ausfall von Es Murterar soll durch die bestehenden Erdgas-Kraftwerke Son Reus und Cas Tresorer sowie den Ausbau von Solaranlagen kompensiert werden.

Zudem wird Mallorca bereits per Kabel vom Festland mit Strom versorgt. 2027, wenn das zweite Versorgungskabel vom Festland verlegt worden ist, soll Es Murterar komplett abgeschaltet werden. Rund 700 Mitarbeiter wären betroffen. Die 1981 in Dienst gestellte Anlage hatte eine Gesamtleistung von 575 Megawatt.

Endesa kümmert sich ebenso um die Schaffung von Stromtankstellen und das Projekt "Smart Cities", bei dem Köln, Barcelona und Stockholm Modellstädte für energieeffizientes Leben sein sollen. (dise)