Spaniens Wirtschaftsministerin verkündete am Freitag die "Schreckenszahlen". | Presse Moncloa

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Die spanische Wirtschaft erlebt in diesem Jahr einen dramatischen Einbruch. Das hat Wirtschaftsministerin und Vizeministerpräsidentin Nadia Calviño bei einer Pressekonferenz am Freitag in Madrid bekanntgegeben. Demnach erwarten die Ökonomen einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 9,2 Prozent und einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 19 Prozent.

Es schwingt allerdings ein klein wenig Hoffnung mit: Im kommenden Jahr 2021 könnte das BIP dann wieder um 6,8 Prozentpunkte klettern, die Arbeitslosenquote auf etwa 17 Prozent fallen. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise hatte die Arbeitslosenquote in Spanien zweitweise bei über 26 Prozent gelegen, im Februar dieses Jahres bei gut 13 Prozent.

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Calviño betonte zwar, dass Berechnungen in der derzeitigen Situation schwierig seien, Experten gehen aber von einer "V-Kurve" aus, das bedeutet einen schnellen, tiefen Sturz in die Krise gefolgt von einem Wendepunkt und einer schnellen, steilen Erholung.

Die Coronakrise ist eine extrem kalte Dusche für die spanische Wirtschaft, die sich zuletzt auf einem deutlichen Erholungskurs befand. Sie war in den vergangenen Jahren deutlich schneller gewachsen als in den anderen Ländern der Europäischen Union.

Die Balearen werden, weil sie in besonderer Form vom Tourismus abhängig sind, noch stärker unter der Krise leiden. Hier wird ein BIP-Rückgang von bis zu 30 Prozent und der verlust von knapp 150.000 Arbeitsplätzen erwartet (MM berichtete).