Blick auf einen Jet von Ryanair. | Ryanair

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Der ab Juli auch wieder Mallorca anfliegende Billigflieger Ryanair gerät in der Corona-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als befürchtet. So dürfte zwischen April und Juni ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro anfallen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Konzern hatte zuvor mit einem Fehlbetrag von mehr als 100 Millionen Euro gerechnet. Die Airline erwartet dieses Geschäftsjahr weniger als 80 Millionen Passagiere – und damit nur fast die Hälfte der ursprünglich angepeilten 154 Millionen Fluggäste.

Ryanair-Chef Michael O'Leary geht davon aus, dass auch im Sommer zwischen Juli und September, also dem Höhepunkt der Reisezeit, rote Zahlen unter dem Strich stehen werden. Sie sollen aber nicht ganz so schlimm ausfallen wie im ersten Quartal. Der Flugverkehr werde substanziell zurückgehen, was die Ticketpreise unter Druck bringe.
Ryanairs Rückkehr zu einem normalen Flugplan werde auch dadurch bedeutend erschwert, dass große Airlines mit Staatshilfen ihre Kosten drücken würden, hieß es vom Unternehmen. Für das gesamte Jahr könne Ryanair derzeit keine Ergebnisprognose abgeben.

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Die Fluggesellschaft hatte schon mitgeteilt, dass wegen der Krise bis zu 3000 Jobs von Piloten und Kabinencrews auf der Streichliste stehen. Weitere Optionen sind früheren Angaben zufolge unbezahlter Urlaub, Gehaltskürzungen um bis zu 20 Prozent sowie die vorübergehende Schließung von Basen in Europa.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 beförderte Ryanair 148,6 Millionen Passagiere, rund 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ohne die Covid-19-Ausbreitung hätten gut 5 Millionen Passagiere mehr befördert werden können. Der Umsatz kletterte auch dank steigender Durchschnittserlöse um 10 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro.